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BERLINER Chronik: 26. Oktober 1990

Ermittlungen gegen die PDS wegen Verschiebung von Vermögen

Nach erneuter Durchsuchung der PDS-Zentrale werden der stellvertretende PDS-Vorsitzende Wolfgang Pohl und der Leiter der Abteilung Parteifinanzen, Wolfgang Langnitschke, unter dem Verdacht der Untreue verhaftet. Hintergrund sind die Ermittlungen der Justiz wegen der illegalen Verschiebung von 107 Millionen DM aus dem PDS-Vermögen auf Konten der sowjetischen Firma Putnik in Utrecht und Oslo. Unmittelbar vor der Polizeiaktion offenbart PDS-Chef Gregor Gysi nach seiner Rückkehr aus Moskau, dass die Transaktion „unrechtmäßig“ und dazu gedacht war, PDS-Gelder vor Enteignung zu sichern. Gysi will erst „im ZK der KPdSU“ Klarheit über die Hintergründe der Transaktion gewonnen haben. Bisher hatte er angegeben, man habe mit dem Geld Altschulden der SED beglichen. Nun heißt es in einer Erklärung des PDS-Präsidiums, Pohl und Langnitschke hätten die Millionen „ohne Wissen und ohne Billigung“ des PDS-Präsidiums überwiesen, sie hätten „aufgrund von Enteignungsdrohungen gegen die PDS“ gehandelt. Anderntags spricht der PDS-Vorstand Gysi einstimmig das Vertrauen aus, und dieser zieht sein Rücktrittsangebot zurück. Gru

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