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Berliner Chronik: 28. Februar 1990

Berlins Verkehrsbetriebe wachsen zusammen, die NVA klagt über Fahnenflucht.

Das Bundeskabinett beschließt, dass alle begonnenen Bauvorhaben zum Ausbau Bonns zu Ende geführt werden. Bundesbauministerin Gerda Hasselfeldt sagt zur Begründung, niemand könne mit Sicherheit voraussagen, wie lange Bonn Bundeshauptstadt bleiben werde. Es handelt sich um acht Bauvorhaben der Bundesregierung im Volumen von 700 Millionen DM.

Berlins Verkehrsbetriebe BVG (West) und die BVB (Ost) richten paritätisch besetzte Arbeitsstäbe ein. Ihre Aufgabe ist die gemeinsame Betriebs- und Verkehrsplanung, damit aus den seit 1949 getrennten Verkehrsbetrieben wieder ein einheitliches Unternehmen werden kann, wie Verkehrssenator Horst Wagner betont. Vorerst geht es um gemeinsame Werkstätten, einheitliche Fahrzeugtypen und gemeinsame Abstellanlagen für U-Bahnen, Busse und die östlichen Straßenbahnen. In Fragen der S-Bahn, die im Westen seit 1984 in BVG-Regie fährt, werde die DDR-Reichsbahn hinzugezogen. Die Kosten teilen sich BVB und BVG im Verhältnis 1:1,5 in der jeweiligen Währung. Die Personalkosten trägt jede Seite selbst. Die BVB hat 11 500 Mitarbeiter, die BVG 17 300. Die förmliche Fusion folgt 1992.

Ein Sprecher des DDR-Verteidigungsministeriums berichtet, bei der NVA nähmen unerlaubte Entfernungen von der Truppe und Fahnenflucht zu. Am Runden Tisch habe Minister Hoffmann bereits von Auflösungserscheinungen gesprochen. Soldaten würden nicht mehr zum Dienst erscheinen, manche seien in den Westen gegangen. Gru

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