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BERLINER Chronik: 30. September 1987 Schüsse an der Grenze,

Bestechung im Gefängnis.

Auch einen Monat nach dem Besuch des DDR-Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker in der Bundesrepublik gilt offenbar die Aussetzung des Schießbefehls an der Grenze zu Westdeutschland, außer bei Fahnenflucht oder Notwehr. Ein dieser Tage geflüchteter Soldat der DDR-Grenztruppen hat es nach Angaben aus Bonn bestätigt. An der Berliner Mauer war der Schießbefehl im Mai, Juni und Juli an 25 Tagen ausgesetzt worden. Anlässe waren besondere West-Berliner Ereignisse zur 750-Jahr-Feier der Stadt wie die Besuche des amerikanischen Präsidenten Ronald Reagan, der britischen Königin Elizabeth und des französischen Premierministers Jacques Chirac.

Ein Unfall auf dem Berliner Ring kostet einen Bundesbürger und einen DDR-Bürger das Leben. Ein westdeutscher Sattelschlepper, der gegen einen an einer Baustelle haltenden Ost-Laster prallt, löst eine Kettenreaktion aus; mehrere Autos werden gerammt.

Im Haftkrankenhaus Moabit wird ein Arzt verhaftet. Er wird der Bestechlichkeit und Strafvereitelung im Amt beschuldigt, so der Justizsprecher. Der Arzt habe einem inhaftierten Rechtsanwalt Verhandlungsunfähigkeit für seinen Prozess attestiert. Von den als Gegenleistung versprochenen 30 000 DM wurden ihm bereits 5000 DM überwiesen.  Brigitte Grunert

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