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BERLINER Chronik: 30. September 1990

Zum ersten Mal führt der Marathon auch durch den Ostteil der Stadt

Die Läufer sind der Einheit um drei Tage voraus. Der 17. Berlin-Marathon seit 1974 ist nun der erste, der auch durch den Ostteil der Stadt führt. „Ab durch die Mitte“, heißt die Devise. Mehr als 26 500 Läufer starten wie damals üblich am Charlottenburger Tor. Als die ersten gegen 9.10 Uhr das Brandenburger Tor passieren, haben einige Tränen der Rührung in den Augen. Über dem Wahrzeichen schwebt ein Heißluftballon mit einer Friedenstaube, und tausendfach steigen kleine blaue Europaballons in den verhangenen Himmel. Weiter geht es die Linden entlang, am Fernsehturm vorbei über den Potsdamer Platz auf die traditionelle Westroute. Am Rathaus in der Yorckstraße ein Transparent: „Kreuzberg grüßt die Schnellen und die Lahmen.“

Anderswo halten Zuschauer Pappherzen hoch. „Bonjour janz Berlin!“ liest man, und: „Irre, wat!“ Mittags laufen die Sieger am Ku'damm ins Ziel: der Australier Steve Moneghetti mit der Weltjahresbestzeit von 2:08:16 und die Berlinerin Uta Pippig mit 2:28:37. Es ist der bisher größte Berlin-Marathon, ach was, der „historische Berlin-Marathon“, das „Rennen des Jahres“. Die ARD überträgt das Ereignis erstmals live, sogar das japanische Fernsehen tut es. Gru

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