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BERLINER Chronik: 31. Januar 1990

Die erste Lufthansa-Maschine überfliegt die innerdeutsche Grenze

Erstmals überfliegt eine Maschine der Lufthansa die innerdeutsche Grenze. Vorerst ist es ein Sonderflug München–Dresden. Da es allen Passagiermaschinen untersagt ist, die Sperrzone entlang der Grenze zwischen Bundesrepublik und DDR außerhalb der alliierten Luftkorridore zu überfliegen, müssen sie sonst den Umweg über Prag oder Skandinavien nehmen. An Bord der zweistrahligen Boing 737 sind Lufthansa-Chef Heinz Ruhnau und der bayerische Ministerpräsident Max Streibl mit einer Delegation. Ruhnau wertet die Sondergenehmigung des Bundesverkehrsministers Friedrich Zimmermann als ermutigendes Zeichen, die Relikte der Nachkriegszeit zu beseitigen und einen den europäischen Maßstäben entsprechenden deutschdeutschen Luftverkehr zu erlauben. Auf der Direktroute von München nach Dresden habe man übrigens 650 Liter Kerosin, 119 Kilometer und 15 Minuten Flugzeit gespart.

Das Präsidium des Deutschen Städtetages sieht im anhaltenden Zustrom der Übersiedler aus der DDR und Aussiedler aus Osteuropa ein „großes nationales Problem“ und verlangt eine Begrenzung des Zuzugs. Dies liege „im Interesse der Bevölkerung der Bundesrepublik“, erklärt der Präsident des Städtetages, Stuttgarts Oberbürgermeister Manfred Rommel. Allein im Januar kamen 62 000 Übersiedler und 38 000 Aussiedler; für dieses Jahr wird mit insgesamt 850 000 bis 1,5 Millionen gerechnet. Gru

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