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BERLINER Chronik: 4. Juni 1987

Der Reichstag soll eine Kuppel erhalten, Moskau pocht auf Statusfragen.

Bundestagspräsident Philipp Jenninger will (CDU) den Ausbau des Reichstagsgebäudes bis zum 100. Jahrestag des Hauses 1994 erreichen, von 250 000 DM Baukosten ist die Rede. Als Hausherr vereinbart Jenninger mit Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU), dass der Reichstag wieder eine Kuppel erhält. Zugleich lehnen beide das Christo-Projekt der Reichstagsverhüllung entschieden ab, aus „politischen und künstlerischen Gründen“, (Jenninger). Christo wollte den Reichstag 1988 verpacken, wenn West-Berlin Europäische Kulturhauptstadt ist. Mit Verspätung erreicht er im Jahr 1995 sein Ziel.

Zum 15. Jahrestag der Inkraftsetzung des Viermächte-Abkommens kritisiert die halb offizielle sowjetische Nachrichtenagentur Novosti „Ansprüche“der Bundesregierung „auf universelle außenpolitische Vertretung der Interessen Westberlins“. Die Bundesregierung verwandle die „ständigen Einwohner Westberlins praktisch in Geiseln ihrer politischen Ambitionen“. Der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) fordert dagegen „die andere Seite“ auf, „ihre überholten und vom Viermächte-Abkommen nicht gedeckten Verhaltensweisen der Realität anzupassen“. Brigitte Grunert

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