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BERLINER Chronik: 5. Februar 1987

Berlin als „progressive Hauptstadt“: Die SED und die 750-Jahr-Feier.

Im Roten Rathaus eröffnet Ost-Berlins Oberbürgermeister Erhard Krack anlässlich der 750-Jahr-Feier eine Historiker-Tagung. Sie sei „Ausdruck der großen Beachtung, die die SED und der sozialistische Staat dem Stadtjubiläum schenken“. Die Hauptstadt weise sich „in aller Welt als ein Ort schöpferischer Arbeit“ aus, „von dem immer kräftigere Impulse des Friedens ausgehen“. In seinem ersten Berlin-Vortrag sagt der Historiker Ingo Materna von der Humboldt-Universität: „Tief verwurzelt in der Geschichte führt das sozialistische Berlin alles Progressive und Revolutionäre fort, das Angehörige der unterschiedlichen Klassen und Schichten, das aber vor allem die Arbeiterklasse und die revolutionäre Partei hervorgebracht haben.“ Staatsratsvorsitzender Erich Honecker verleiht dem Ex-Spionagechef und stellvertretenden Minister für Staatssicherheit, Markus Wolf, den Karl-Marx-Orden. Erst dann meldet die Nachrichtenagentur ADN Wolfs Entlassung aus dem Dienst auf eigenen Wunsch. Die liegt schon zwei Monate zurück, löst aber auch bei der Bundesregierung „große Überraschung“ aus. Brigitte Grunert

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