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BERLINER Chronik: 7. Juli 1987

Vor 25 Jahren brannte die Asylstelle, am Moabiter Werder entstand ein Park.

Durch einen Brandanschlag brennt das Gebäude der Asylstelle des West-Berliner Landeseinwohneramtes in der Torfstraße (Tiergarten) am Morgen völlig nieder. 4500 Akten mit Anträgen von Asylbewerbern werden vernichtet, der Schaden wird auf fünf bis sechs Millionen DM geschätzt. Verletzt wird niemand. In einem Bekennerschreiben, das beim Tagesspiegel eingeht, bezichtigen sich „Revolutionäre Viren“, die sich „Jugendorganisation der Revolutionären Zellen“ nennen, der Tat. Ganz Berlin müsse zu einer „Fluchtburg für Flüchtlinge“ werden, daher die Aktenvernichtung.

Der Senat beschließt die Räumung des Moabiter Werders am Nordufer der Spree von Industriebetrieben und Lagerhaltung. Bis 1990 soll dort eine Grünanlage entstehen. Die Gewerbenutzung sei ein „unerwünschtes Gegenüber der Kongresshalle“ und Hindernis für die Anbindung des Geländes an den Tiergarten. Zunächst müssen für 50 Betriebe neue Standorte gefunden werden. – Infolge der Einheit wurden auf dem Gelände Bundesbauten errichtet. Brigitte Grunert

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