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BERLINER Chronik: 8. Dezember 1990 Der Innenminister lässt neue Hinweise

auf de Maizières Stasi-Mitarbeit prüfen

Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble lässt neue Hinweise auf eine Stasi-Mitarbeit des letzten DDR-Ministerpräsidenten Lothar de Maizière prüfen. Dieser ist Bundesminister ohne Geschäftsbereich, stellvertretender CDU- Bundesvorsitzender und CDU-Chef in Brandenburg. In einer jetzt entdeckten Stasi-Karteikarte steht der Deckname Czerny mit seiner Adresse. De Maizière versichert auf Befragen von Kanzleramtsminister Rudolf Seiters erneut, er sei niemals informeller Mitarbeiter der Staatssicherheit gewesen und habe keine Verpflichtungserklärung unterschrieben. Er habe nur die im Rahmen der Tätigkeit als Rechtsanwalt notwendigen Kontakte zur Stasi gehabt, sagt de Maizière. Der ehemalige Stasi-Major Edgar Hasse wird in der Presse mit den Worten zitiert, man habe de Maizière 1982 in seiner Anwaltskanzlei angeworben. Dieser habe sich „sofort zu einer sachlichen Zusammenarbeit bereit erklärt“.

Am 17. Dezember tritt de Maizière von allen Ämtern zurück. Schäuble erklärt, „einzelne Hinweise“ sprächen für dessen Identität mit Czerny, der den Unterlagen zufolge zur Beobachtung der Evangelischen Kirche eingesetzt war. Gru

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