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BERLINER Chronik: 8. Juli 1987

Mehr Besucher im Westen aus dem Osten DDR beschränkt Westgeld-Umtausch.

Die steigende Zahl der Ost-Besuche im Westen lässt sich auch am Begrüßungsgeld ablesen. Nach Angaben der West-Berliner Senatsverwaltung für Soziales erhielten im ersten Quartal 1987 insgesamt 292 000 Ost-Besucher in West-Berlin Begrüßungsgeld, 275 000 waren es im ersten Quartal 1986 und 260 000 im ersten Quartal 1985. Das Begrüßungsgeld in Höhe von 30 DM erhalten alle Besucher aus Ost-Berlin und der DDR auf Antrag, auch bei zwei Besuchen im Jahr, also höchstens 60 DM pro Jahr. Im Jahr 1985 wurde es in West-Berlin insgesamt 586 000 Mal ausgezahlt, 1986 bereits 674 000 Mal. Im Osten können DDR-Bürger unterhalb des Rentenalters seit dem 1. Juli für eine West-Reise nur noch insgesamt 15 DM im Verhältnis 1 zu 1 umtauschen (bisher zehn DM pro Tag, höchstens 70 Mark). Ost-Rentner durften noch nie mehr als 15 DM im Jahr tauschen, wenn sie in den Westen fahren.

Die West-Berliner BVG erhält einen Jahreszuschuss aus dem Landeshaushalt von 22 Millionen DM für „Einnahmeausfälle aus politischen Tarifen“. Gemeint sind damit Freifahrten für bestimmte Fahrgäste wie Spätheimkehrer, frühere politische Häftlinge und vor allem Ost-Besucher. Brigitte Grunert

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