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BERLINER Chronik: 9. Februar 1990

Berlin soll wieder Hauptstadt werden – und Brandt will Bonn entschädigen.

Der Innerdeutsche Ausschuss des Bundestages spricht sich für Berlin als Hauptstadt des vereinten Deutschland aus. Dessen ungeachtet wollen die Fraktionen am Neubau des Bundestages festhalten. Die Planungen für den Neubau des Bundespresseamtes hingegen hat die Regierung gestoppt.

Bundesbauministerin Gerda Hasselfeldt sagt, auch den ersten Spatenstich für den Neubau des Umweltministerium werde es wegen der rasanten deutschlandpolitischen Entwicklung vorläufig nicht geben. Die FDP-Politikerin Hildegard Hamm-Brücher fordert anderntags energisch den sofortigen generellen Baustopp in der „Noch-Bundeshauptstadt“. Ein weiterer Ausbau sei nicht zu rechtfertigen. Die Pläne für den Neubau des Bundestages seien „überholt“, denn das Parlament werde in Berlin tagen.

Willy Brandt hält die Entscheidung für den Hauptstadtumzug nach Berlin noch für offen und macht Vorschläge zur Güte. Man müsse sorgfältig überlegen, welche Verfassungsorgane und Bundesbehörden verlegt werden. Auch müsse Bonn entschädigt werden, er könne sich den Ausbau der Stadt zu einem Wissenschaftszentrum vorstellen. Erst 1991 entschied der Bundestag nach langem erbitterten Tauziehen für Berlin; ein Teil der Ministerien blieb in Bonn. Gru

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