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BERLINER Chronik SERIE: 27. Februar 1961 Jahre Mauerbau

Die FDJ sieht sich unerwartet einem Altersproblem gegenüber

Der jüngste Beschluss des SED-Politbüros zum Thema Jugendpolitik hat offenbar ungeahnte Folgen, wie der Tagesspiegel unter Berufung auf das Informationsbüro West meldet. Die Empfehlung, die FDJ möge sich auf die Arbeit mit jungen Leuten bis 22 Jahre konzentrieren, habe zu vorzeitigen Austritten aus der FDJ geführt. Jedenfalls sah sich der FDJ-Zentralrat zu der Klarstellung veranlasst, dass das Mitgliedsalter nach wie vor bei 14 bis 26 Jahren liegt. Der Beschluss des Politbüros besage lediglich, „dass die FDJ hauptsächlich mit Jungen und Mädchen zwischen 14 und 22 Jahren arbeiten soll“.

In West-Berlin gibt es viel mehr Lehrstellen als Schulabgänger. Noch endet das Schuljahr Ostern, und diesmal verlassen nur 16 000 Jugendliche die Schulen, knapp halb so viele wie 1956. Der DGB äußert sich besorgt darüber, dass Abgänger nach der 7. und 8. Klasse, zum Teil sogar aus Hilfsschulen, in Lehrstellen vermittelt werden. Sie würden das Ausbildungsziel kaum erreichen, sondern als billige Arbeitskräfte ausgenutzt werden. Die Handwerkskammer kontert, in Handwerkszweigen ohne große Anforderungen erziele man auch mit solchen Lehrlingen gute Erfolge. Gru

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