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BERLINER Chronik SERIE: 30. September 1961 Jahre Mauerbau

Der Senat bittet die West-Berliner um Zurückhaltung an der Mauer

Die aggressiven Proteste und Schaulustigen auf der West-Seite der Mauer, auch bei Fluchtversuchen, veranlassen den Senat zu einem mahnenden Aufruf. Es sei gut, dass sich so viele „die sichtbaren Auswirkungen des sowjetzonalen Unrechtssystems immer wieder einprägen", schreibt der Senat. „Angesichts des tragischen Geschicks unserer Brüder und Schwestern im sowjetisch besetzten Gebiet bittet er jedoch die Bevölkerung, im Bereich der Sektorengrenze Zurückhaltung zu wahren. Bedauerlicherweise ist zuweilen vergessen worden, dass der Aufenthalt an der Trennmauer nicht einem Sensationsbedürfnis dienen sollte und dass Unbedachtsamkeiten unsere schwer genug getroffenen Landsleute… in noch größere Bedrängnis bringen können. Die Polizei hat Anweisung, Menschenansammlungen nicht zuzulassen. Der Senat bittet unsere Mitbürger, die Polizei bei dieser Aufgabe zu unterstützen und ihren Anordnungen Folge zu leisten.“

Vopos ziehen einen doppelten Stacheldrahtzaun um die West-Berliner Exklave Steinstücken. Seit dem 13. August waren die Zufahrtswege lediglich mit spanischen Reitern versperrt. Der einzige Lebensmittelladen ist nur noch über einen Trampelpfad zu erreichen. Wegen der Lebensmittelversorgung rufen die Bewohner Senat und Bezirksamt Zehlendorf um Hilfe an. Brigitte Grunert

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