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BERLINER Chronik SERIE: 4. April 1961 Jahre Mauerbau

Die SED bangt um den Lebensstandard Der Westen prangert Polit-Haft an

Die Ost-Berliner Bezirksleitung der SED ruft in einem „Appell an die Werktätigen der Hauptstadt“ zu mehr und besserer Arbeit auf. Alle „Arbeiter, Genossenschaftsbauern und Angehörigen der Intelligenz“ müssten ihre „ganze Schöpferkraft, ihre Erfahrung und Klugheit“ einsetzen, um größere Erfolge „bei der Steigerung der Produktion und der Erhöhung des Lebensstandards zu erreichen“. Die Steigerung der Arbeitsproduktivität sei erforderlich, „um dem Kapitalismus im friedlichen ökonomischen Wettbewerb die entscheidende Niederlage zu bereiten“, schreibt das Blatt weiter. Hintergrund des Aufrufs ist offenbar, dass sich die Schere beim Lebensstandard zwischen Ost und West immer weiter öffnet.

In den Gefängnissen und Zuchthäusern der DDR beziehungsweise Ost-Berlins befinden sich gegenwärtig noch 9000 bis 10 000 politische Häftlinge, wie die westliche Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf „zurückhaltende Schätzungen“ des West-Berliner Untersuchungsausschusses Freiheitlicher Juristen meldet. In der Ost-Presse sind politische Häftlinge kein Thema. Gru

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