BERLINER Chronik SERIE: 4. März 1961 Jahre Mauerbau
Skandal um einen Ost-Berliner Forscher, der sich fast 63 000 DM erschlich
Das West-Berliner Landgericht verurteilt einen Geophysiker wegen Betrugs zu 15 Monaten Gefängnis ohne Bewährung, er bleibt in Haft. 62 870 DM, die er seit 1953 zu Unrecht bei der West-Berliner Lohnausgleichskasse 1:1 in Westgeld umgetauscht hat, werden eingezogen. Der Forscher ist Vizepräsident der Humboldt- Uni und Direktor eines Forschungsinstituts, aber jetzt vom Dienst suspendiert. Er war 1953, als das Institut von Dahlem nach Friedrichshagen zog, nach Ost-Berlin übergesiedelt, wo er mit der Familie eine Villa bewohnt, behielt aber ein Zimmer in Zehlendorf als Scheinwohnsitz. Kurz vor dem Urteil zahlte der Mann das Geld zurück. Nach Angaben seines Ost-Berliner Verteidigers wurde es „von Wissenschaftlern und Freunden aus aller Welt als Solidaritätsbekundung für den großen Wissenschaftler“ aufgebracht. Gru