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Berliner Ensemble: Peymann bleibt in Berlin

Claus Peymann hat seinen Vertrag als Künstlerischer Leiter des Berliner Ensembles (BE) bis 2009 verlängert. Er ist seit 1999 Intendant des Theaters am Schiffbauerdamm.

Berlin (29.06.2005, 13:59 Uhr) - Peymanns bisheriger Vertrag hatte eine Laufzeit bis Sommer 2007. «Noch sind viele Rechnungen offen!», erklärte Peymann in einem am Mittwoch veröffentlichten Brief an seine Mitarbeiter. Das gelte vor allem für das politische Theater, schrieb der 68 Jahre alte Theaterchef, der sich einst als «Reißzahn im Regierungsviertel» angekündigt hatte.

Regisseur Peter Zadek hatte den Theatermacher kürzlich aufgefordert, an das Wiener Burgtheater zurückzukehren, das er vor seiner Intendanz in Berlin 13 Jahre lang geleitet hatte.

Bei seinen Gesprächen mit Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) und Kultursenator Thomas Flierl (PDS) habe er den Eindruck gewonnen, dass seine Theaterarbeit erwünscht sei, schrieb Peymann. Das Berliner Ensemble erhält jährlich 10,5 Millionen Euro Subventionen. «Auch für die zusätzlichen Lottomittel, ohne die wichtige Projekte nicht finanzierbar wären, darf ich neue Hoffnung schöpfen.» Peymann hatte sein Bleiben immer wieder mit der Finanzausstattung seines Hauses verknüpft.

Flierl begrüßte Peymanns Entscheidung. «Sie entspricht dem Geist der Gespräche, die wir in der Vergangenheit hatten», sagte der Kultursenator der dpa. «Peymann hat ganz offensichtlich auch unter den bekannten Sparbedingungen neues Vertrauen in die Berliner Kulturpolitik gefasst.» Er wünsche sich, dass dieses Vertrauen und die kommende Zeit dafür genutzt würden, «über die Zukunft des Berliner Ensembles nach 2009 nachzudenken», so Flierl.

Grund für seine Entscheidung sei außerdem die große Freude, Kreativität und Loyalität, die er in den vergangenen Jahren am Berliner Ensemble erlebt habe, erklärte Peymann, der auch Gesellschafter der privaten BE-GmbH ist. Außerdem habe er «die Leidenschaft der Berliner Theaterbesucher und der vielen Gäste aus der ganzen Welt» nicht enttäuschen wollen. Sein Motto für die nächsten Jahre laute: «Theaterspielen gegen den Zeitgeist, verbunden durch eine gemeinsame politische und ästhetische Idee.» (tso)

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