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Berlin: Berliner Finanzkrise: Das Ersparte ist sicher, versichern die Bankberater

Die Krise der Bankgesellschaft Berlin beschäftigt offenbar auch die Kunden des Geldinstituts. Bei der Berliner Bank, einer hundertprozentigen Tochter des Bankkonzerns, heißt es allerdings, bisher hätten nur einzelne Privatkunden und Kleinanleger besorgt in den Filialen vorgesprochen.

Die Krise der Bankgesellschaft Berlin beschäftigt offenbar auch die Kunden des Geldinstituts. Bei der Berliner Bank, einer hundertprozentigen Tochter des Bankkonzerns, heißt es allerdings, bisher hätten nur einzelne Privatkunden und Kleinanleger besorgt in den Filialen vorgesprochen. Kundenängste will man sehr gelassen und mit größter Zurückhaltung behandeln. "Wir sagen: Das Privatkundengeschäft wird nicht tangiert, die Einlagen sind sicher", sagte ein Sprecher der Bank, die trotz der Krise gerade erst ein neuartiges Konto-Modell auf den Markt gebracht hat.

Zum Thema Online Spezial: Finanzkrise in Berlin Die Betreuer in den Beratungscentern weisen immerhin auf den verlässlichen Einlagensicherungsfonds hin - ein Zusammenschluss vieler Banken, der im Notfall die Zahlungsfähigkeit sichert. Ansonsten beruhigen die Berater: Eine kapitalkräftige Bank, zudem Marktführer in Berlin, werde im politisch-ökonomisch gefestigten Deutschland so schnell nicht fallen gelassen. Vielen sei auch nicht klar, dass hinter der Bank das Land Berlin stehe und damit auch die Bundesrepublik. Deshalb solle man sich nicht zu sehr irritieren lassen.

Anders äußern sich die Verbraucherschützer. Sie haben alle Hände voll zu tun. "Bei uns glühen seit einigen Tagen die Telefondrähte", sagt Volker Pietsch, Finanzexperte bei der Verbraucherzentrale Berlin. Anrufer jeden Bildungsgrades hätten auf der kostenpflichtigen Hotline ihre Ängste ausgebreitet und seien "in großer Sorge um ihre Ersparnisse" gewesen. "Sie fragen uns definitiv, ob sie ihr Geld abziehen und woanders unterbringen sollen."

Die Berater beruhigen auch hier - es bestehe "keine Gefahr für die Spareinlagen, selbst bei diesem Desaster", sagt Volker Pietsch. Vielen gehe nicht auf, dass die Bank durch das Land Berlin auf doppeltem Boden stehe und Sicherungssysteme existierten. Verursacht sei die Sorge auch durch die "astronomischen Summen, die sich die Verbraucher nur schwer vorstellen können." Wichtig sei jetzt, Kontoinhaber zu vernünftigem Verhalten zu bewegen, alles andere sei wenig zuträglich.

Wenn es für Bankkunden um sehr viel mehr Geld geht als beim durchschnittlichen Kontobesitzer, scheint die Unsicherheit geringer zu sein. Bei der Abteilung Privatvermögen der Landesbank Berlin (LBB) werden Summen ab einer Million Mark betreut. Es habe da noch nicht einen Abgang gegeben, heißt es aus einer Filiale - vielleicht, weil Kunden mit so hohen Einlagen besser informiert seien.

Margret Steffen

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