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Sonne satt. Das Strandbad Wannsee ist seit Karfreitag offen. Für die restlichen Naturbäder beginnt die Saison am 1. Mai, bei den Sommerbädern wohl erst später.

© K.-U. Heinrich

Berliner Freibäder rufen: Nüscht wie raus nach Wannsee

Trotz vorsommerlicher Temperaturen öffnen viele andere Bäder erst später – und das auch noch mit erhöhten Eintrittspreisen. Doch wo lässt es sich in Berlin am besten baden?

Bis zu 24 Grad warm soll es am heutigen Donnerstag werden – bei solchen Temperaturen bekommt man Lust auf Sommer: Eisessen, Picknicken und warum denn nicht auch gleich ins Freibad? Blöd ist nur: Die Freibadsaison geht erst am 1. Mai los. Und selbst dieses Datum ist für viele Bäder noch zu früh, denn durch den langen Winter haben sich vielerorts die Vorbereitungen auf die Badesaison verzögert. Dummerweise erhöhen die Berliner Bäderbetriebe (BBB) auch noch die Eintrittspreise: Statt vier Euro wie bisher soll der Badespaß künftig 4,50 Euro kosten.

Die Preiserhöhung habe sich „schon lange abgezeichnet“, sagt BBB-Sprecher Matthias Oloew. Gerade hat der Aufsichtsrat die Erhöhung formell beschlossen. Beantragt hatte die neuen Tarife der amtierende Bäderchef Klaus Lipinsky. Sein Nachfolger, Ole Bested Hensing, soll am 2. Mai sein Amt antreten.

Die neuen Preise sollen die gestiegenen Kosten für Energie und Personal auffangen. Zuletzt waren die Tickets 2002 teurer geworden. Seit damals sind laut Bäderbetrieben die Preise für Fernwärme um hundert Prozent, Strom um 85, Gas um 55 und Wasser um 29 Prozent gestiegen. „Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, dass wir diesen Anstieg nicht mehr ohne Anpassung der Tarife stemmen können“, erklärte Lipinsky. Auch laut Senatsverwaltung für Inneres und Sport ist die Preiserhöhung „wirtschaftlich zwingend erforderlich“. Der Senat hat die neuen Preise bereits genehmigt. Die Bäderbetriebe werden jährlich mit 50 Millionen Euro vom Senat bezuschusst.

Der ermäßigte Tarif steigt lediglich von 2,50 auf 2,80 Euro und Kinder können in Erwartung eines heißen Sommers aufatmen: Der Super-Ferienpass wird weiterhin neun Euro kosten. Dort ist freier Schwimmbadeintritt während der Ferien inklusive.

Entwarnung gibt es auch für diejenigen, die noch Mehrfachkarten zum alten Tarif in der Schublade liegen haben: Diese sind bis einschließlich August gültig. Saisonkartenbesitzer für das Strandbad Wannsee und das Prinzenbad können bis zum Saisonende ihre Karten nutzen. Noch bis zum 30. April können Mehrfach- und Saisonkarten zum alten Tarif gekauft werden.

In den Naturbädern wird die Saison pünktlich starten, die Kombi- und Sommerbäder brauchen in diesem Jahr wahrscheinlich etwas länger für die Vorbereitungen. „Wir sind zwei Wochen im Verzug“, sagte Oloew. Überall seien erhebliche Frostschäden aufgetreten. Wo bereits das Wasser eingelassen werden konnte, muss es noch auf Algen und Bakterien untersucht werden. Das dauert bis zu zehn Tagen. Auch die Abnahme durch die Gesundheitsämter steht vielerorts noch aus.

Die Freibadsaison beginnt traditionell mit dem Prinzenbad in Kreuzberg und dem Kombibad Seestraße in Wedding. Komplett geschlossen bleiben in diesem Sommer das Sommerbad Spandau-Süd und das Kombibad in der Gropiusstadt. Unklar ist die Situation im Olympiabad. Dort müssen die Becken teilweise neu betoniert werden.

Wer sich von diesen Aussichten die Laune nicht verderben lässt und stattdessen die Sonnentage im April nutzen möchte, der sollte an den Wannsee fahren: Als einziges Strandbad hat das Wannsee-Bad schon vor Saisonbeginn seine Tore geöffnet: Seit Anfang des Monats können die ganz Hartgesottenen für 2,50 Euro hier bereits baden. Strandkörbe können für 5 Euro gemietet werden. „Das ist aber nur etwas für Liebhaber“, sagt Matthias Oloew. „Der Wind war bisher ja noch ziemlich frisch und die Wassertemperatur beträgt gerade mal zehn Grad.“ Der Vorteil: Man hat das Strandbad fast für sich allein.

Draußen schwimmen ohne zu frieren kann man das ganze Jahr über im Stadtbad Schöneberg: Das Außenbecken ist auf angenehme 26 Grad geheizt, eine Liegewiese gibt es auch.

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