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Gerüste runter, Gerüste hoch. Während die Sanierung des alten Turms links bald endet, werden nun Schäden am neueren Turm daneben untersucht.

© Thilo Rückeis

Berliner Gedächtniskirche: Die Wanderbaustelle auf dem Breitscheidplatz

Die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche wird künftig von zwei 118-Meter-Hochhäusern umgeben sein. Aber auch an den eigenen Gebäuden hat die Gemeinde viel zu tun, der Sanierungsbedarf ist groß.

Pfarrer Martin Germer von der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche ist hin- und hergerissen, wenn er sich die Zukunft mit zwei neuen 118-Meter-Hochhäusern in der Nachbarschaft vorstellt: Die Verschattung der Kirche sei natürlich bedauerlich, er verstehe daher gut, dass seine Vorgängerin Sylvia von Kekulé einst scharf dagegen protestiert hatte. Andererseits findet Germer das „Zoofenster“ mit dem Waldorf-Astoria und den künftigen „Upper West“-Turm „städtebaulich wichtig“. Beide Projekte trügen zum Aufschwung der Gegend rund um den Breitscheidplatz bei.

Zum Glück habe die Kirchengemeinde noch vor seiner Amtszeit ihre damalige Klage gegen das zweite Hochhausprojekt zurückgezogen: „Sonst wären wir in ein Dilemma geraten.“ Bei der Grundsteinlegung für „Upper West“ feierte der Pfarrer jetzt mit.

Doch auch bei Germer wird gebaut. Die Sanierung der alten Turmruine ist fast beendet, Passanten können den Abbau der restlichen Gerüste beobachten. Die Arbeiten fänden zurzeit in etwa 20 Meter Höhe statt, sagt der Pfarrer: „Hier ist wegen der Ruinengestalt eine besonders komplizierte Passage.“ Es müssten noch Steinmetz- und Verblechungsarbeiten an Stellen folgen, die wegen der Gerüste unzugänglich waren. Anschließend gehe deren Abbau bis zur Plattform weiter, die für die Sanierung angelegt worden war. Und bis August verschwinde die Plattform.

Dann aber werde noch einmal für kurze Zeit ein einfacheres Gerüst um die unteren sechs Meter der Turmfassade errichtet – für Reparaturen am Sockel, der wegen der bisherigen wetterfesten Einhausung ebenfalls unerreichbar gewesen sei.

Unterdessen ist der neuere, von Egon Eiermann gestaltete Glockenturm seit einigen Tagen voll eingerüstet. Denn auch dort gibt es Schäden, die man untersuchen will. 2015 soll zudem die Kapelle mit finanzieller Hilfe der Wüstenrot-Stiftung saniert werden.

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