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Berliner Gefängnisse: Zahl der Todesfälle Besorgnis erregend

Die Zahl der Todesfälle in Berliner Gefängnissen strebt in diesem Jahr einem traurigen Spitzenwert zu. Bis Mitte August starben 16 Insassen - so viel wie im ganzen vergangenen Jahr.

Berlin - Die Hälfte der 2006 gestorbenen Insassen beging Selbstmord, sagte Justizsenatorin Karin Schubert auf eine parlamentarische Anfrage. Die Höchstmarke der jährlichen Todesfälle seit 1997 lag bei 17 im Jahr 2000. In den Folgejahren ging die Zahl auf neun im Jahr 2001 beziehungsweise auf elf in den Jahren 2002 bis 2004 zurück.

Nach Darstellung Schuberts gibt es für die derzeitige Häufung keine "vollzugstypischen Ursachen". Als mögliche Erklärung nannte sie die "permanent gestiegenen Gefangenenzahlen", die zu mehr Sterbefällen führen könnten.

Auch bei der wachsenden Zahl der Selbsttötungen - der Spitzenwert von neun aus dem Jahr 2000 ist in den ersten acht Monaten 2006 fast erreicht - sieht die Senatorin keinen Zusammenhang mit verschärften Haftbedingungen oder der Überbelegung. Suizidgefährdete Häftlinge werden nach ihren Angaben umfassend psychosozial betreut und die Mitarbeiter der Vollzugsanstalten durch spezielle Fortbildungen für das Problem sensibilisiert. (tso/ddp)

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