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Berliner Hauptbahnhof: Bahn kündigt Klage gegen Gerkan an

Die Debatte um den Absturz eines Stahlteils von der Fassade des Berliner Hauptbahnhofs hält an. Die Bahn AG und der Architekt des Bahnhofs, Meinhard von Gerkan, stehen möglicherweise vor einem neuen Rechtsstreit.

Berlin - Das Unternehmen kündigte eine Klage gegen Gerkan für den Fall an, dass dieser seine Behauptung nicht zurücknimmt, wonach die Bahn Schuld am Absturz eines tonnenschweren Stahlriegels von der Fassade des Bahnhofsgebäudes trage. Nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden der DB Station&Service AG, Wolf-Dieter Siebert, hatte der Architekt öffentlich geäußert, das Abrutschen des Stahlriegels hätte verhindert werden können, wenn nicht "unter der Regie der Bahn" Sicherheitsschienen bei der Ausführung weggelassen worden wären.

"Die neuerlichen Entgleisungen des Herrn von Gerkan sind haltlos und unverfroren", sagte Siebert. Offenbar wisse der Architekt nicht mehr, was er da sage. Die maßgeblichen Pläne würden den Prüfungsstempel des Architektenbüros Gerkan, Marg und Partner (gmp) tragen. Gerkan sei zudem als Generalplaner für die Bügelgebäude beauftragt worden.

Orkan brachte Stahlteil zum Absturz

Orkanböen hatten vor zwei Wochen eine tonnenschwere Verstrebung von der Fassade eines der 46 Meter hohen Türme des Hauptbahnhofs heruntergerissen. Das Bauteil stürzte auf eine Treppe vor dem Gebäude, verletzt wurde niemand. Aus Sicherheitsgründen war der erst Ende Mai 2006 eingeweihte Bahnhof daraufhin zwei Mal gesperrt worden.

Gerkan und die Deutsche Bahn hatten bereits wegen der veränderten Gestaltung der Zwischendecke im unterirdischen Teil des Bahnhofs gegeneinander prozessiert. In dem emotional geführten Rechtsstreit hatte der Architekt den Sieg davon getragen. Die Deckenkonstruktion muss nun möglicherweise nach den gmp-Plänen zurückgebaut werden. (tso/ddp)

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