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Hauptbahnhof UG

© dpa

Berliner Hauptbahnhof: Mehdorn und Architekt Gerkan einigen sich

Friede am Hauptbahnhof: Bahnchef Hartmut Mehdorn und der Architekt Meinhard von Gerkan, der mit seinem Büro GMP das Bauwerk entworfen hat, haben gestern ihren Streit beendet. Die umstrittene Flachdecke im Untergeschoss bleibt.

Für das Untergeschoss hatte von Gerkan eine Gewölbekonstruktion vorgesehen. Auch über das verkürzte Glasdach über den den Ost-West-Bahnsteigen wollen sich die ehemaligen Kontrahenten, die jetzt ihre Gemeinsamkeiten betonen, nicht mehr in die Haare bekommen. Hier steht aber noch ein Votum des Bundesverkehrsministeriums aus.

Der Streit endet mit einem Vergleich. Demnach bleibt im Hauptbahnhof alles so, wie es ist, und die Bahn zahlt Gerkans noch strittige Honararforderungen als Spende an die GMP-Stiftung „Academy for Architectural Culture“, teilten beide Seiten gestern mit.

Eine Fortsetzung des Streits hätte noch Jahre dauern können, beide Seiten hätten sich aber schnell einigen wollen, heißt es in der gemeinsamen Erklärung weiter. Daher sei es ein „Gebot der Vernunft“ gewesen, sich zu einigen. Und Mehdorn lobte den Architekten: „An der großen Leistung von Herrn von Gerkan hatte ich nie Zweifel.“ Der Hauptbahnhof sei der modernste der Welt und zugleich einer der schönsten.

Nach dem bisherigen Stand der juristischen Verfahren hätte die Bahn die Flachdecke durch die Gewölbekonstruktion ersetzen müssen. Gestritten hatten sich Gerkan und die Bahn auch um die Schuldfrage nach dem Absturz eines Trägers beim Orkan Kyrill vor einem Jahr. Hier durfte der Architekt nicht mehr behaupten, die Bahn habe den Absturz durch ihre Planungen verursacht.

Nicht vor Gericht ging bisher der Streit um das Ost-West-Glasdach, das Mehdorn um rund 100 Meter hatte verkürzen lassen. Diesen Plänen hatte Gerkan, wenn auch widerwillig, zugestimmt und erst anschließend eine Klage erwogen.

Derzeit prüft das Bundesverkehrsministerium aber noch, ob das Dach nachträglich doch auf die ursprünglich vorgesehene Länge von 430 Meter gebracht werden kann. Dazu war das Ministerium vom Bundestag aufgefordert worden.

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