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Berliner Haushalt: Tempelhof rechnet sich allmählich

Der ehemalige Flughafen Tempelhof belastet den Berliner Haushalt 2010 mit 8,8 Millionen Euro. 2011 sollen die laufenden Kosten des Landes auf 8,6 Millionen Euro sinken. Nach der umstrittenen Schließung des Flughafens war noch befürchtet worden, dass die jährlichen Kosten drastisch steigen könnten.

Zum Vergleich: Als der City-Airport noch in Betrieb war, flog er ein jährliches Defizit von zehn Millionen Euro ein. Nach der umstrittenen Schließung des Flughafens hatten CDU, FDP und Vertreter des Bundes noch befürchtet, dass die jährlichen Kosten auf 14 bis 20 Millionen Euro steigen könnten.

Das Rezept für die positive Entwicklung ist einfach: Die Ausgaben wurden gesenkt und die Einnahmen erhöht. Seit September 2009 werden das Gelände und das Flughafengebäude von der WISAG Facility Management GmbH effektiver als vorher bewirtschaftet. Außerdem konnte der technische Apparat, der für einen normalen Flugbetrieb nötig ist, abgeschaltet werden. Enteisungsanlage und Tankstellen, Flugbefeuerung und Werksfeuerwehr wurden überflüssig.

Gleichzeitig wachsen die Einnahmen aus Vermietungen und Veranstaltungen von 7,1 Millionen Euro im vergangenen Jahr auf voraussichtlich 8,5 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2011. Zuständig für die Vermietungen ist die landeseigene Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM). Sie warb in den letzten eineinhalb Jahren viele kleine, aber auch einige Großveranstaltungen ein – inzwischen in wöchentlicher Abstimmung mit der Berliner Messe. Die Modemesse Bread & Butter, die Sportlermesse Vital einschließlich der Berliner Marathon-Staffel, das Hauptstadt-Reitturnier, die Freestyle Berlin, eine große Musikmesse und weitere Events werden in den nächsten Jahren viel Geld einbringen.

Vermietet werden die ehemalige Abfertigungshalle, das Flughafenrestaurant und Kantinenräume, sieben Hangars und die 240 000 Quadratmeter große, betonierte Freifläche vor dem Hauptgebäude. Trotz der positiven Entwicklung sei nicht absehbar, wann die „Marke Tempelhof“ eine schwarze Null schreiben wird, sagte eine Sprecherin der BIM am Montag. In jedem Fall will der Senat in den nächsten Jahren noch über 100 Millionen Euro für die Entwicklung des Tempelhofer Feldes in die Hand nehmen.

Allein in diesem Jahr sind das 20,6 Millionen Euro. Das Geld wird neben den Betriebskosten unter anderem für die Vorbereitung der Internationalen Gartenbauausstellung (1,3 Millionen Euro), die Öffnung des Geländes (0,8 Millionen Euro), für bauliche Wettbewerbe (eine Million Euro), die Vorbereitung der Internationalen Bauausstellung (1,5 Millionen Euro) und die langfristige Verwandlung der Flughafenbrache in eine Parklandschaft (eine Million Euro) ausgegeben. Im Mai 2010 wird das Flugfeld für die Bevölkerung geöffnet. Der Ankauf der bundeseigenen Flächen kostete schon im vergangenen Jahr 35 Millionen Euro. Die Befürchtung, dass größere Umweltschäden (Bodenbelastungen) auf dem Areal für teures Geld beseitigt werden müssen, hat sich nach den bisherigen Untersuchungen nicht bewahrheitet. za

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