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Berlin: Berliner Jugend forscht: Mit Energie zum Sieg

Die Arbeitsstunden, die in ihrem Projekt stecken, können Alexej Ballhausen (17) und Daniel Burckhardt (16) schon nicht mehr zählen. Die beiden Schüler haben gegrübelt und gerechnet, gebaut, geschraubt und sogar selbst geschweißt – bis sie fertig war, ihre „solarthermische Energieanlage“.

Die Arbeitsstunden, die in ihrem Projekt stecken, können Alexej Ballhausen (17) und Daniel Burckhardt (16) schon nicht mehr zählen. Die beiden Schüler haben gegrübelt und gerechnet, gebaut, geschraubt und sogar selbst geschweißt – bis sie fertig war, ihre „solarthermische Energieanlage“. Sie erzeugt aus Sonnenenergie nicht, wie meist üblich, Strom - sondern speichert Wärme in einer speziellen Flüssigkeit. „Die Anlage ist günstig, mobil und wartungsfrei“, sagt Alexej. „Sie könnte in Krisengebieten oder in Entwicklungsländern zum Einsatz kommen.“ Beim Landeswettbewerb „Jugend forscht“ wurden Alexej und Daniel am Mittwoch belohnt: Sie gewannen einen von fünf ersten Preisen.

Die weiteren Sieger hatten untersucht, wie Bakterien die Schwermetallbelastung von Böden verringern können, welche chemischen Eigenschaften Shampoo hat und wie eine bestimmte Zelle verbessert werden kann, die Sonnenenergie in Strom umwandelt. Benjamin Koch (19) und Oliver Hertel (19), die in der Kategorie Mathematik gewannen, haben ihre Erfindung sogar schon zum Patent angemeldet: Sie entwickelten Strichcodes, mit denen komplette Mini-Programme schnell und einfach an Smartphones verteilt werden können.

Die Sieger reisen im Mai zum Bundeswettbewerb nach Kiel. Dorthin fährt auch ein Team, das den Sonderpreis für die beste interdisziplinäre Arbeit gewann. Die Schüler untersuchten, wie Bakterien in Brennstoffzellen Energie erzeugen können.

An den drei Berliner Regionalwettbewerben hatten 378 Teams teilgenommen, 45 schafften es in den Landeswettbewerb. „Trendthemen sind Umweltschutz, Erneuerbare Energien und die Verbindung von Medizin und Biologie“, sagt Ralph Ballier, der Leiter des Landeswettbewerbs. Er wies stolz darauf hin, dass Jungen und Mädchen im Wettbewerb etwa gleich stark vertreten waren. Allerdings: Unter jenen, zum Bundeswettbewerb reisen, sind zehn Jungen – aber nur zwei Mädchen.

Eines der teilnehmenden Teams beeindruckte die Jury besonders – allerdings nicht mit wissenschaftlichem Ehrgeiz, sondern mit Unverfrorenheit. Die Juroren erkannten Fotos wieder, die die Schüler als Teil des angeblich eigenen Werks eingereicht hatten. Eine Google-Suche ergab: Die Arbeit war größtenteils abgeschrieben.Karin Christmann

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