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Berlin: Berliner Nachrufe: Klemens Heumann Geb. 1931

Er hat sich vor allem mit dem Ein- und Ausschalten beschäftigt. Mit dem Ein- und Ausschalten von Geräten, die starken Strom brauchen.

Er hat sich vor allem mit dem Ein- und Ausschalten beschäftigt. Mit dem Ein- und Ausschalten von Geräten, die starken Strom brauchen. E-Lok-Motoren zum Beispiel. 1968 erschien das Buch, das ihn in der Welt der Leistungselektronik bekannt machen sollte: "Thyristoren - Eigenschaften und Anwendungen", nach den Autoren kurz der "Heumann / Stumpe" genannt.

Als Klemens Heumann das Buch schrieb, war er Ingenier bei der AEG, 1978 wurde er als Professor an die Universität berufen. In technischen Fachrichtungen ist es normal, dass die Professoren zuvor in der Industrie gearbeitet haben - dort kann man zwar mehr verdienen, aber nicht so viel forschen und fast nicht lehren. Und man kann nicht zu so vielen Kongressen reisen. All das konnte Klemens Heumann nun.

Seine Spezialität war die penible Durchmessung der Thyristoren. Er maß die Temperatur der kleinen Bauelemente, wenn starker Strom sie durchfließt, und er entwickelte Schaltungen, mit denen man Starkstrom umwandeln kann. Als West-Berlin noch eine Insel mit einem ganz anderen Strom als drum herum war, da brauchte man solche Umwandlungsvorrichtungen.

Studenten der Leistungselektronik kennen heute den "Heumann / Stumpe" nicht mehr. Die Ströme werden nicht mehr mit Thyristoren ein- und ausgeschaltet. Klemens Heumann hat diese Entwicklung noch lehrend begleitet. Ein halbes Jahr vor seinem Tod fand an der TU eine Feier zu seinen Ehren statt. Es war zugleich sein Abschied. dae

Klemens Heumann wurde 68 Jahre alt.

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