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Filippos Iliopoulou in den Armen seiner Mutter Konstantina und seines Vaters Vyron im Campus Charité Mitte in Mitte.

© dpa/Jörg Carstensen

Berliner Neujahrsbabys: Filippos war der Allerschnellste

Der kleine Filippos kam um 0.08 Uhr in der Charité zur Welt und ist somit Sieger beim Ranking der Berliner Neujahrsbabys. Auch fünf weitere beeilten sich.

Das war knapp. Punkt 0.08 Uhr, als es am Himmel über Berlin blitzte und krachte, kam Filippos Iliopoulou im Kreißsaal der Charité in Mitte zur Welt. Nur drei Minuten später, um 0.11 Uhr, wurde das Mädchen Jenin Harb im Vivantes Klinikum Am Urban in Kreuzberg geboren. Filippos, 3450 Gramm, 54 Zentimeter und Sohn eines griechischen Paares, das schon seit etlichen Jahren an der Spree lebt, war damit das schnellste Berliner Neugeborene nach dem zwölften Glockenschlag. Allerdings hatte es noch ein dritter Neuankömmling neben ihm und Jenin eilig: Mina, 2930 Gramm, Ankunft 0.17 Uhr im Sana Klinikum Lichtenberg.

Alle Jahre wieder gehört der morgendliche Telefonwirbel in Berlins Geburtsstationen zum Neujahrsbrauch. Presse, TV und Radiosender wollen wissen: Wann wurden die ersten Babys nach Mitternacht geboren? Es beginnt ein hektisches Ranking. Und die Hebammen sowie stolze Eltern achten meist sehr darauf, dass kein rekordverdächtiger Ankömmling übersehen wird.

In dieser Silvesternacht kam es bereits in der ersten Stunde des neuen Jahres zu einem regelrechten Kopf-an-Kopf-Rennen. Denn nach dem erstgenannten Trio erblickten noch drei weitere kleine Berliner das Licht der Welt: Bela F. kam um 0.37 Uhr im Evangelischen Waldkrankenhaus in Spandau, nur vier Minuten später wurde im St. Josephs Krankenhaus in Tempelhof ein Mädchen geboren. Und um 0.52 Uhr erklang ein erster Schrei im Martin-Luther-Krankenhaus in Wilmersdorf. Es war ebenfalls ein Mädchen.

Welcher Zeitpunkt gilt eigentlich als der exakte Geburtstermin? „Es ist keineswegs der Moment, in dem wir die Nabelschnur durchtrennen, wie häufig angenommen wird“, erklärt eine Hebamme im Lichtenberger Sana Klinikum. Die Nabelschnur eines schon geborenen Babys lasse man ja zumeist langsam auspulsieren. Die Ankunft werde vielmehr sekundengenau gestoppt, „wenn das Kind vollständig da ist“.

Bei Konstantina Iliopoulou (37) war dies erst 22 Stunden nach Beginn der Wehen der Fall. Trotz dieses Kraftaktes gerät sie ins Schwärmen, wenn sie von der Endphase erzählt, also den rund acht Minuten zwischen „Prost Neujahr!“ und „Ja su Filippos“, wie Hallo auf Griechisch heißt. „Das war einfach toll“, erzählt die Mutter, „wir blickten durchs Fenster über Berlin bis zum Alex. Die Raketen stiegen auf – und dann hielt ich Filippos in den Armen.“ Ihr erstes Kind. Eigentlich sollte der ein Weihnachtsbaby werden, errechneter Geburtstermin war der 25. Dezember, aber er ließ sich Zeit, sodass Konstantina Iliopoulou und ihr Mann Vyron dachten: „Vielleicht rutscht er sogar noch ins neue Jahr.“ Beide sind berufstätig, er ist Orthopäde, sie arbeitet bei der Deutschen Bank. In Berlin wollen sie bleiben, Filippos soll hier aufwachsen.

Das gilt auch für die kleine Jenin, die wie Filippos offiziell bereits am 1. Weihnachtsfeiertag im Vivantes Klinikum am Urban zur Welt kommen sollte, aber sich ebenfalls verspätete – bis zum 01.01. um 0.11 Uhr. Mutter Alice Harb und Vater Mohamed Akaoui, Palästinenser mit deutscher Staatsbürgerschaft, freuten sich auch über den zweiten Platz ihres Neujahrsbabys. Sie arbeitet im Verkauf, er im Bewachungsgewerbe. Es ist ihr Erstgeborenes. Jenin, dunkle Haare, 51 Zentimeter, bringt 3650 Gramm auf die Waage. „Sie ist so lieb und ruhig“, sagt Alice Harb. Noch ein wenig können sich die zwei auf der Wöchnerinnen-Station erholen, dann lernt Jenin erst mal ihr Zuhause kennen: die Kreuzberger Wohnung ihrer Eltern zwischen Prinzenstraße und Kotti.

Aber jetzt noch rasch ein Blick ins Vivantes-Klinikum Neukölln. Dort schaffte es ein Mädchen, genannt Nora, sich auf den Punkt genau eine Schnapszahl zuzulegen. Ihr Geburtstermin ist zwar im Ranking weit abgeschlagen, aber originell: geboren am 01.01. um 11.11 Uhr.

Und in Potsdam? Da ging’s in den Kreißsälen etwas weniger hektisch zu. Erst um 1.07 Uhr landete dort ein kleiner Junge im Klinikum Ernst von Bergmann im neuen Jahr. Emil Bastian, 3460 Gramm, 49 Zentimeter.

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