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Noch unentschieden: Christian Ströbele.

© Kai-Uwe Heinrich

Berliner Politik: Politiker laufen sich warm fürs Wahljahr 2013

Wer kommt, wer geht? In den Parteien wird über die Zukunft von Berliner Bundestagsabgeordneten wie Hans-Christian Ströbele und Wolfgang Thierse diskutiert.

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Noch ist die nächste Bundestagswahl mehr als eineinhalb Jahre hin. Aber in den Berliner Parteien macht man sich bereits Gedanken, wer die Stadt künftig im Bundestag vertreten wird. Ab Ende März, so teilt der Bundeswahlleiter mit, dürfen die Parteien ihre Delegierten für die Vertreterversammlungen wählen, die dann wiederum die Kandidaten für den 18. Deutschen Bundestag nominieren, ab Juni dürfen die Kandidaten nominiert werden.

Bei den Grünen ist eine der spannendsten Fragen, ob der erfolgreiche Kreuzberger Direktkandidat Hans-Christian Ströbele (72) noch einmal antreten wird. „Manche sagen, ich soll mich bald entscheiden“, sagt Ströbele. Aber er will sich nicht drängen lassen. „Ich werde zuerst nach politischen Kriterien und dann nach gesundheitlichen Fragen entscheiden, ob ich noch mal antrete.“ Seine Parteifreundin Franziska Eichstädt-Bohlig (70) hatte sich kürzlich aus den vorderen Reihen der Politik zurückgezogen und wirbt dafür, dass ihre Generation den Weg für den Nachwuchs freimacht: „Ich bin dagegen, dass wir Älteren klammern und meinen, wir seien unersetzlich“, sagt sie. Eine Aufforderung an Ströbele, in den Ruhestand zu gehen, sei das aber nicht.

Auch die Piraten wollen in den Bundestag

Bei der Berliner SPD ist eine der spannendsten Fragen die Zukunft von Wolfgang Thierse (68). Während er selbst gern im Bundestag bliebe, wird in der SPD intern schon länger diskutiert, ob es nicht an der Zeit wäre, dass Thierse den Weg für jüngere Politiker freimacht.

Zukunft offen: Wolfgang Thierse.
Zukunft offen: Wolfgang Thierse.

© dapd

In der CDU stellt sich die Frage nach der politischen Zukunft der zuletzt in Neukölln direkt gewählten Abgeordneten Stefanie Vogelsang. Nach einem Zerwürfnis innerhalb ihres Kreisverbands ist unklar, wie 2013 ihre Chancen stehen. „Ich bin von der Bevölkerung direkt gewählt, nicht über Liste“, betont sie. Sie strebt eine zweite Runde im Bundestag an – wie, sei noch offen. Bei der Linken soll die Kandidatenkür „zeitnah“ beginnen“, sagt Parteichef Klaus Lederer. Diskussionen über Veränderungen gebe es noch nicht.

Die Piraten hoffen darauf, in den Bundestag einzuziehen. Ein erster Aktiver hat bereits öffentlich seine Kandidatur für einen Listenplatz verkündet. Stephan Urbach, der am Donnerstagabend auch Zeuge der Tortenattacke auf Karl- Theodor zu Guttenberg wurde, ging schon Ende November an die Parteiöffentlichkeit. Er arbeitet als Referent für Wissens- und Informationsmanagement für die Abgeordnetenhausfraktion. Der Abgeordnete Christopher Lauer, von vielen als charismatisch geschätzt, sagt, er schließe eine Kandidatur aus. Da es keine Nachrücker für das Landesparlament gebe, sei alles andere „nicht vermittelbar“. Schlechte Erfahrungen machten die Piraten, als sie ihre Liste für die Abgeordnetenhauswahl aufstellten. Damals kam es zu schweren und lang anhaltenden innerparteilichen Konflikten.

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