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Berliner Schulen: Gymnasien fürchten um 40 Stellen

Schulleiter empört über Budgetkürzung. Verband der Oberstufendirektoren klagt über Belastung durch Doppeljahrgang.

Aufregung in den Gymnasien: Nach Ansicht vieler Schulleiter hat die Bildungsverwaltung ohne Vorankündigung und zudem rückwirkend etwa 40 Stellen abgezogen. Konkret geht es um das Budget für Entlastungsstunden, mit dem Lehrer in der korrekturintensiven gymnasialen Oberstufen-Kursphase unterstützt werden sollen. Dieses Budget wird um ein Drittel gekürzt. Ralf Treptow vom Verband der Oberstudiendirektoren kritisierte den „handstreichartigen Vorgang“, da die Gymnasien wegen des Doppeljahrgangs ohnehin besonders belastet seien. Es treffe die Gymnasien „in der schwierigsten Phase der letzten 50 Jahre“. Der Leiter eines Gymnasiums in Tempelhof-Schöneberg sagte dem Tagesspiegel: „Das ist eine weitere Belastung bei einer zunehmenden Minderausstattung.“

Die Schulleiter haben die Budgetkürzung erst am Mittwoch bei einer Besprechung erfahren. „Die meisten waren fassungslos“, sagte der Schulleiter. Zuvor hatten einige seiner Kollegen den Vertreter der Bildungsverwaltung gefragt, warum sie plötzlich rein rechnerisch Personal im Überhang haben. Erst da erfuhren sie von der „Neuerung“. Je nach Schülerzahl fällt nach Ansicht der Schulleiter rund eine halbe Stelle pro Schule weg. Bei 90 Gymnasien also rund 40 Stellen.

Ein Sprecher der Senats-Bildungsverwaltung sagte, alle Schulen würden „beim allgemeinen Entlastungskontingent einheitlich abgerechnet“. Ihnen stehe für die Oberstufe „das gleiche Entlastungskontingent wie bisher zur Verfügung – wobei die Zahl der Schüler in der zweijährigen Oberstufe durchschnittlich um 1/3 steigt“. Durch eine Erhöhung des Schülerfaktors in der zweijährigen Oberstufe gebe es pro Jahrgang zusätzlich 93 Stellen – im Gegensatz zu der befürchteten Kürzung um 40 Stellen.

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