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Berliner Sechslinge: Endlich nach Hause

Heute sollen die Sechslinge die Charité verlassen. Die Eltern sind vorbereitet. Wie die große Schwester mit dem Sprung vom Einzelkind hin zu Nummer sieben umgeht, bleibt abzuwarten. Ein Psychologe steht der Familie zur Seite.

Das Wochenende haben die Sechslings-Eltern Roksana (24) und Hikmet T. (35) damit verbracht, ihre neue 100-Quadratmeter-Wohnung in Britz auf die Ankunft eines halben Dutzends neuer Mitbewohner vorzubereiten. Nun sind Wickelkommoden und Kinderbetten aufgestellt. Genau rechtzeitig. Denn wenn die Ärzte bei der Visite am heutigen Montag um 9.30 Uhr grünes Licht geben, kommen Rana, Adem, Esma, Zeynep, Zehra und Ahmed aus der Charité nach Hause. Fotos der Kinder wurden nicht freigegeben, sie sind exklusiv verkauft worden.

Die Entlassung der am 18. Oktober per Kaiserschnitt auf die Welt geholten Sechslinge war bereits für den Neujahrstag geplant gewesen, wurde dann aber verschoben, weil die Ärzte den Zustand der zwei Jungen und vier Mädchen als noch nicht stabil genug ansahen. Mittlerweile seien die Kinder, die bei einem normalen Schwangerschaftsverlauf erst am 17. Januar geboren worden wären, jedoch "sehr stabil", wie ein von der Familie beauftragter Sprecher sagte. Keines der Kinder werde mehr über eine Magensonde ernährt, alle bekämen das Fläschchen. Nach Tagesspiegel-Informationen soll allerdings der kleine Adem an einer leichten Grippe erkrankt sein. Er wird wohl noch einige Tage im Krankenhaus bleiben.

Vom Einzelkind zu Nummer sieben - kein leichter Schritt

In der Charité waren drei Pflegerinnen rund um die Uhr für die Sechslinge da. Nun, da die Kinder nach Hause kommen, stehen die Eltern vor großen Herausforderungen. Allein das Füttern alle vier Stunden erfordere "logistische Meisterleistungen", sagte der Sprecher. Vom Wickeln gar nicht zu reden. Aber Roksana und Hikmet T. seien optimistisch. Sie hätten sich längst mit dem Gedanken angefreundet, nun nicht mehr mit nur einem Kind - der vierjährigen Meryem - zusammenzuleben. Sondern mit sieben.

Abzuwarten bleibt, wie die große Schwester den  Rollenwechsel vom Einzelkind hin zur Nummer sieben verkraftet. Für alle Fälle steht der Familie ein Psychologe ständig zur Seite, zudem werde in den kommenden sechs Monaten immer eine Krankenschwester vor Ort sein. Auch die regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen werden in der Wohnung stattfinden.

Neben den Eltern sind dem Sprecher zufolge gut zehn Personen mit den Kindern befasst. Auch für sie sei der Umgang mit den Sechslingen - den ersten in Deutschland seit 20 Jahren - ein einmaliges Erlebnis. "Alle fiebern den nächsten Stationen entgegen."

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