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Nach der Silvesternacht 2016 muss ein BSR-Mitarbeiter wieder ordentlich aufräumen.

© dpa

Berliner Silvestermüll: Ein Plädoyer fürs Aufräumen

Unser Autor hat die Silvestersitten satt. Er findet, dass jeder seinen eigenen Müll wegräumen und damit die BSR entlasten sollte. Ein Kommentar.

Die Hundebesitzer waren oft die ersten. Gewohnt, früh aufzustehen, sammelten sie am Neujahrstag Berge von Glasscherben auf, die in praktisch allen Berliner Grünanlagen zu finden waren. Das war Bürgersinn, aber natürlich auch praktizierter Tierschutz gegen ein Verhalten, das nicht rational erklärbar ist. Parks, Freiflächen, Kreuzungen, Einfahrten, alles voller Silvestermüll. Abfallbehälter: aufgesprengt. Flaschen: zerstört. Und das keineswegs nur an der Sonnenallee, sondern auch in villenbestückten Reservaten deutscher Leitkultur.

Zu viele Pappkartons auf den Straßen

Die Stadtreinigung wird uns vermutlich erst in ein paar Tagen sagen können, ob der weitverbreitete Eindruck richtig ist: dass alles von Jahr zu Jahr schlimmer wird. Vor allem die Pappkartons, die von den nervtötenden Feuerwerksbatterien übrig bleiben, widerstehen üblichen Kehrmaschinen und müssen per Hand eingesammelt werden. Offenbar glauben viele an die Existenz einer Ausnahmeregelung, die in der Neujahrsnacht jegliches Abfackeln, Wegschmeißen und In-die-Luft-Sprengen für legitim, wenn nicht sogar verpflichtend erklärt. Irre.

Selbst dann wäre es nicht verboten, den Kram, den man selbst in Tüten und Kisten angeschleppt hat, hinterher, abgebrannt, wieder mitzunehmen. Nein: Wir zahlen unsere Steuern nicht dafür, dass die BSR das tut, und es hat auch keinen Sinn, ihr vorzuwerfen, dass das Räumen nicht schnell genug geht. Wenn dagegen jeder, der in der Neujahrsnacht was stehengelassen hat, nachträglich auch was aufsammelt, und sei es nur in blauen Säcken - dann wäre ein wenig Buße getan.

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