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Will die Pfandboxen der Berliner Tafel im Notfall demontieren lassen: Die Supermarktkette Kaiser's.

© dpa

Berliner Tafel: Pfandboxen bei Kaiser’s werden abgehängt

Die Spenden aus den Pfandboxen in 100 Kaiser’s-Supermärkten in Berlin sollten nicht nur an die Berliner Tafel gehen. Die beschwert sich.

Die Berliner Tafel verliert einen wichtigen Partner: Vom kommenden Jahr an werden in fast 100 Kaiser’s-Supermärkten keine Boxen mehr hängen, in denen die Kunden ihren Pfandbon spenden können, teilte die Berliner Tafel am Dienstag mit. Dies sei ein herber Verlust, sagte die Vorsitzende Sabine Werth. Im vergangenen Jahr seien auf diese Art 105 000 Euro zusammengekommen. In diesem Jahr waren es bis Ende Oktober bereits 83 000 Euro.

„Wir bedauern das Ende dieser erfolgreichen Partnerschaft, denn wir haben immer gern mit Kaiser’s zusammengearbeitet und sind dankbar für die jahrelange Unterstützung“, sagt Werth. Hintergrund der Kündigung seien Differenzen über die Verwendung von Spendengeldern aus einer anderen Aktion: Mit „Berlin. Stimmt so.“ wurden die Kundinnen und Kunden seit September 2012 aufgefordert, ihre Einkaufssumme aufzurunden.

Die Spenden sollten laut Werbung an den Verein „Berliner helfen“ zugunsten der Berliner Tafel gehen. Von bislang 118 000 Euro seien aber erst 32 000 Euro in Form eines neuen Autos der Berliner Tafel zugute gekommen. Das Regionalmanagement von Kaiser’s habe mitgeteilt, dass Teilbeträge der Aktion auch anderen Organisationen zufließen sollen.

Kaisers fordert Verkauf oder Demontage der Boxen

Die Berliner Tafel versorgt nach eigenen Angaben jeden Monat 125 000 Menschen mit Lebensmittelspenden. Für Lager, Transport und andere Ausgaben ist sie auf Geldspenden angewiesen. Die Berliner Tafel verweist darauf, dass sie aus Gründen der Glaubwürdigkeit der Verwendung der Spenden aus der Aktion „Berlin. Stimmt so.“ für andere Organisationen nicht zustimmen könne. „Selbstverständlich gibt es auch andere förderungswürdige Organisationen. Aber wenn der Bürger seine Spende für einen bestimmten Zweck gibt, müssen alle Beteiligten diese Entscheidung respektieren“, erklärte Tafel-Vorstandsmitglied und Jura-Professor Martin Heckelmann.

Nachdem die Berliner Tafel dies Kaiser’s mitgeteilt habe, habe Kaiser’s nicht nur das Ende der Aktion „Berlin. Stimmt so.“ zum 31. Dezember verkündet, sondern auch die Berliner Tafel aufgefordert, zum gleichen Datum die Pfandboxen zu demontieren oder sie Kaiser’s zu verkaufen. KNA

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