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Die Preise für Busse und Bahnen steigen erneut.

© dpa

Berliner Verkehrsbetriebe: VBB will Geschwisterkarten abschaffen

Der VBB will die Geschwisterkarte durch die elektronische VBB-Fahrcard ersetzen: Für bestimmte Haushalte würde das billiger werden, andere würden draufzahlen.

Lange war einst um das – verbilligte – Geschwisterticket für Fahrten mit Bahnen und Bussen gerungen worden. Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB), BVG und S-Bahn wollen es nach Tagesspiegel-Informationen jetzt abschaffen und durch altersgebundene Schülertickets ersetzen. 37 Prozent der Haushalte würden davon profitieren, mehr als die Hälfte müsste aber zum Teil deutlich mehr berappen – bis zu 14,50 Euro pro Monat für sieben Prozent aller Haushalte. Gelten sollen die künftigen Preise im neuen Schuljahr nach den Sommerferien 2017.

Dahinter steckt die Absicht, die bisherigen Schüler- und Geschwisterkarten durch die elektronische VBB-Fahrcard zu ersetzen. Beide Produkte könnten in der heutigen Form nicht als VBB-Fahrcard ausgegeben werden, heißt es in einem internen VBB-Papier, das dem Tagesspiegel vorliegt. Für die Betriebe gebe es keine Zunahme bei den Einnahmen, die Umstellung sei „einnahmenneutral“. Für bestimmte Familienkonstellationen seien die Mehrausgaben allerdings „sehr groß“, steht weiter in dem Papier.

Jüngere zahlen weniger, Ältere mehr

Der Plan, der noch nicht durch den Aufsichtsrat gegangen ist, sieht vor, den Ticketpreis für jüngere Schüler zu senken, ältere dagegen müssten mehr zahlen. Die Begründung: Diese Gruppe nutze das Ticket nicht nur für Fahrten zur und von der Schule nach Hause, sondern verstärkt auch in der Freizeit.

Nach Tagesspiegel-Informationen würden dadurch für 30 Prozent der Haushalte die Preise für das Schüler- und Geschwisterticket insgesamt um acht Euro pro Haushalt sinken. Sieben Prozent müssten 4,50 Euro weniger zahlen. Für 46 Prozent würden sich die Tickets um 1,50 Euro verteuern; für sieben Prozent jedoch um 14,50 Euro. Heute kosten ein Schüler- und ein Geschwisterticket im Tarifgebiet AB zusammen 47,50 Euro. Die ermäßigten Tarife bleiben unverändert.

Die Planer verweisen darauf, dass sich der Kauf – und die Kontrolle – durch die elektronische VBB-Fahrcard erheblich erleichtere. Der Kauf sei auch an Automaten oder im Internet möglich. Bei Kontrollen müssten nicht mehr Trägerkarte und Ticket und eventuell der Schülerausweis vorgezeigt werden. Und verlorene oder gestohlene Tickets könnten sofort gesperrt werden.

Ein Sprecher der Senatsverkehrsverwaltung sagte, das Land werde alles unterbinden, was Familien schlechter stelle. Der Vorschlag der Verkehrsbetriebe, die Tarife zu vereinfachen, werde derzeit diskutiert. Schlechterstellungen sollten vermieden werden.

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