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Berliner Versorger: Gasag laufen die Kunden davon

Die Gasag ist alarmiert: Der Energie-Konzern hat im vergangenen Geschäftsjahr 25.000 Haushaltskunden an seine Wettbewerber verloren. Das entspricht einem Rückgang um acht Prozent.

Die Anzahl der Privatkunden beläuft sich damit auf rund 350.000, sagte Vertriebsvorstand Andreas Pohl bei der Vorstellung der Bilanz für das Geschäftsjahr 2007. Pohl sprach von einem "erheblichen Verlust". Das Unternehmen werde sich bemühen, diese Kunden zurückzugewinnen.

Der Jahresüberschuss des Gasag-Konzerns ist 2007 im Vergleich zum Vorjahr um 3,4 Millionen auf 78,3 Millionen Euro zurückgegangen. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) sank um 17,5 Millionen auf 173,3 Millionen. Ursachen für den Gewinn- und Umsatzrückgang sind laut Gasag unter anderem der zunehmende Wettbewerb sowie ein Absatzminus beim Gas durch den milden Winter.

Zu Vorwürfen, wonach die Gasag sich weigere, die im März angeforderten Daten zur Preisgestaltung einzureichen, sagte Pohl, die Gasag kooperiere "jederzeit und vollständig" mit dem Berliner Landeskartellamt. Auch sei auf den Brief des Bundeskartellamts "fristgerecht" geantwortet worden. Das Unternehmen warte jetzt auf eine Stellungnahme der Kartellwächter. Der Vorstand hob hervor, in keiner Region Deutschlands gebe es einen vergleichbar intensiven Wettbewerb auf dem Gasmarkt wie in Berlin.

Zunächst keine Preiserhöhung

Preisanpassungen für das erste Halbjahr 2008 schloss Pohl jedoch aus. Der Konzern hatte die Tarife zu Jahresbeginn durchschnittlich um 7,5 Prozent erhöht. Wegen gestiegener Tarife war gegen die Gasag und 30 weitere Versorger Anfang März vom Bundeskartellamt ein Preis-Missbrauchsverfahren eingeleitet worden. Die Berliner Gasag ist eine Tochter der Konzerne Vattenfall Europe, Gas de France und Thüga. In der Hauptstadtregion werden von ihr über 600.000 Kunden versorgt. (küs/ddp)

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