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Berlin: Berliner Volksbank: Konsolidierungskurs hält an - Bekenntnis zur Filialbank

Die Berliner Volksbank e.G.

Die Berliner Volksbank e.G. hat ein sehr hartes Jahr hinter sich - ein "Jahr der Konsolidierung und der Neuausrichtung", wie es der Vorstandsvorsitzende des Instituts, Karl Kauermann, am Mittwoch vor der Presse positiv auszudrücken versuchte. Das Schlimmste sei jetzt wohl überstanden, machte er sich, dem Verband der Volks- und Raiffeisenbanken und nicht zuletzt den Mitarbeitern Mut.

"Wir wachsen jetzt wieder in eine größere Risikotragfähigkeit hinein und können auch wieder größere Zinsentwicklungsrisiken eingehen", beschrieb Kauermann die Verbesserung der Lage. Im vergangenen Jahr musste die Volksbank sehr vorsichtig agieren und konnte nur mit massiver Hilfe des Bundesverbandes bestehen. Diese bezifferte Kauermann auf knapp 550 Millionen Mark zuzüglich 90 Millionen Mark für Einmalaufwendungen aus der Fusion mit der Grundkreditbank. Das operative Ergebnis der Genossenschaftsbank verschlechterte sich um 73,3 Millionen Mark auf minus 85,9 Millionen Mark. Darin enthalten sind allerdings ebenfalls die 90 Millionen Mark. Einschließlich der Risikovorsorge betrug das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit minus 133,6 Millionen Mark. Ausgeglichen wurden die schlechten Zahlen durch die Entnahme von 30 Millionen Mark aus den Ergebnisrücklagen, einen Barzuschuss in Höhe von 125,8 Millionen Mark von der Sicherheitseinrichtung des genossenschaftlichen Verbundes und eine Bürgschaft über 518 Millionen Mark des Genossenschaftsverbandes. Eine weitere Sanierungsmaßnahme war der Verkauf von zinslos gestellten Krediten in Höhe von 1,7 Milliarden Mark an die Bank Aktien Gesellschaft (BAG).

"Wir befinden uns aber immer noch in einer Situation, in der wir uns über jede einzelne Mark freuen", dämpfte Kauermann zu hohe Erwartungen. Über jede Mark freuen müssen sich allerdings auch die Genossenschaftsmitglieder. Sie erhalten eine Dividende von nur noch netto 2,5 Prozent und brutto 3,75 Prozent. Kauermann ist sich darüber bewusst, "dass wir damit genau diejenigen verärgern, die uns in der schwierigen Zeit die Treue gehalten haben".

In Zukunft soll es nun wieder aufwärts gehen mit der Volksbank. Zwecks Kostenreduzierung denkt Kauermann auch weiterhin über eine völlige Aufgabe des Standortes Potsdamer Platz und den Umzug in die Budapester Straße nach. Der neue Vorstand Rolf Flechsig steht für die strategische Neuausrichtung der Bank. "Wir wollen gegen den virtuellen Strom schwimmen und in die dezentrale Präsenz investieren", sagte er. 200 Millionen Mark sind eingeplant.

dr

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