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Berliner Zoo: Tierrechtler fordert Ende der "Knut-Gaff-Show"

Knuts Nachbarn sollen nicht länger unter seiner Prominenz zu leiden haben. Braunbären und Wölfe hätten zu wenig Platz, seitdem Knuts Besucher den Zoo stürmen, so die Kritik des Nürtinger Tierrechtlers Frank Albrecht.

Berlin/Nürtingen - Albrecht erhebt schwere Vorwürfe gegen den Berliner Zoo hinsichtlich des Umganges mit dem Eisbären Knut. Seiner Meinung nach könne dem Braunbär und den Wölfen im Zoo nicht länger zugemutet werden, dass sie wegen der "Knut-Gaff-Show" unter noch engeren Haltungsbedingungen ausharren müssen, teilte Albrecht mit. Dies verstoße gegen das Tierschutzgesetz. Er erstattete Anzeige bei der Berliner Staatsanwaltschaft und dem zuständigen Veterinäramt wegen Verdachts der Tierquälerei.

Die Wölfe können Albrecht zufolge für mehrere Stunden nicht auf die Bärenanlage wechseln und somit mehr Bewegungsfreiraum genießen. Der Braunbär müsse über 50 Prozent des Tages im nicht einsehbaren Innengehege ausharren. Ob der Bär damit ausreichend Reize wie Wind, Sonne, Naturboden oder Badebecken erhalte, müsse eine behördliche Kontrolle prüfen, verlangte der Tierrechtler in seiner Anzeige.

Knuts Bildungswert bei Null

Den Bildungswert der "Knut-Gaff-Show" selbst beziffert Albrecht mit "Minus Null". Die Kinder sähen weder ein natürliches Mutter-Kind-Verhalten noch das Erlernen eines für Eisbären typischen Jagdverhaltens durch die Bärenmutter. Knut werde "entwürdigend und vermenschlicht als Karikatur und nicht als Eisbär dargestellt".

Albrecht hatte mit der angeblichen Forderung für Aufsehen gesorgt, Knut einzuschläfern. Später erklärte er, seine Äußerung sei aus dem Zusammenhang gerissen worden. Er habe lediglich auf die widersprüchliche Handhabungen bei verstoßenen Jungtieren aufmerksam machen wollen. Im Leipziger Zoo war ein Lippenbärenbaby eingeschläfert worden, nachdem es von der Mutter nicht angenommen worden war. (tso/ddp)

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