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Berlin: Berlinerin ohne Kinderpuppe gesucht

Mit einem ungewöhnlichen Aufruf wendet sich der holländische Franz-Kafka-Kreis an die Steglitzer. Er sucht eine inzwischen über 80-jährige Frau, die als Kind zu dem Schriftsteller Franz Kafka während seiner Zeit in Steglitz und Zehlendorf im Herbst 1923 Kontakt hatte.

Mit einem ungewöhnlichen Aufruf wendet sich der holländische Franz-Kafka-Kreis an die Steglitzer. Er sucht eine inzwischen über 80-jährige Frau, die als Kind zu dem Schriftsteller Franz Kafka während seiner Zeit in Steglitz und Zehlendorf im Herbst 1923 Kontakt hatte. Der Aufruf geht auf eine Anekdote zurück, die Kafkas damalige Lebensgefährtin Dora Diamant erzählt hat. Danach soll der Schriftsteller während eines Oktobertages in einem Steglitzer Park ein etwa sechsjähriges Mädchen angesprochen haben, das bitterlich weinte. Das Kind hatte seine Puppe verloren. Kafka tröstete das Mädchen damit, indem er ihr erzählte, dass die Puppe nur verreist sei, ihr aber regelmäßig schreiben werde. Über drei Wochen lang gab Kafka dem Kind täglich einen Brief der Puppe. Im letzten Brief schrieb die rasant erwachsen gewordene Puppe, dass sie verheiratet und sehr glücklich sei, aber wegen ihrer vielen Pflichten nicht mehr schreiben könne. Das Kind sei sehr ergriffen und voller Verständnis gewesen, berichtete Dora Diamant. Die holländischen Kafka-Forscher fragen nun, ob jemand über das Kind oder die Briefe Auskunft geben kann. Wer darüber Informationen hat, kann sich an Maja Rehbein (Tel.: 5677990) wenden.

wik

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