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Berlin olé! Karneval anderswo – ein Vorbild für Hertha-Fans? Foto: dpa/ZB

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Berlin: BERLIN HEIJO

„Met ner Pappnas jeboore, dr Dom en der Täsch …“ Nein, wie es sich der Kölner in seinem Lieblingschoral „Viva Colonia“ vorsingt, sieht es der Berliner nicht. Hier steht der Dom am Spreeufer, und Papp- nasen sind immer die anderen.

„Met ner Pappnas jeboore, dr Dom en der Täsch …“ Nein, wie es sich der Kölner in seinem Lieblingschoral „Viva Colonia“ vorsingt, sieht es der Berliner nicht. Hier steht der Dom am Spreeufer, und Papp- nasen sind immer die anderen. Sowieso: Ein Brauchtum, bei dem es im Wesentlichen darum geht, seinen Mitmenschen freundlich und fröhlich gegenüberzutreten, mag nicht recht in die Hauptstadt passen. Trotzdem gibt es gute Gründe, warum auch die Berliner endlich richtig Karneval feiern sollten. Hier sind schon mal 11:

1. PARADEN

Ob Kaisergeburtstag, CSD oder Karneval der Kulturen: Der Berliner mag Umzüge. Warum also sollte ausgerechnet der hiesige „Rosenmontagszug“ eine traurige Prozession schlecht dekorierter Wagen bleiben? Ein bisschen Lametta, ein bisschen Liebe – und rauf auf den Ku’damm. Berlin Heijo!

2. MUSIK

Der Berliner ist eitel genug, Lieder zum Lobpreis seiner Stadt wertzuschätzen. Doch solange Heimatliederbands sich nicht über Wasser halten können, wird es auch in Zukunft wenig Alternativen zur ewigen „Berliner Luft, Luft, Luft“ geben. Ein vereinsreicher Sitzungskarneval, der einschlägigen Bands 200 Auftritte pro Session sichert, könnte helfen.

3. UNIFORMEN

Hertha-Fans, Hipster, Tragetuch-Mutti – Berliner sind gern in der Gruppe individuell. Da ist es bis zur schmucken Gardeuniform nicht mehr weit – die wurde ja auch von den Preußen erfunden.

4. WIRTSCHAFTSHILFE

Die Berliner Eckkneipe stirbt aus, die rheinische platzt dieser Tage aus allen Nähten. Gastronomen von Zehlendorf bis Marzahn wäre mit einem feucht-fröhlichen Großereignis gedient.

5. WINTER

Der Berliner Winter ist lang und hart. Zusätzliche Gelegenheiten, sich in muckeligen Festsälen oder auf offener Straße am Hochprozentigen zu wärmen, sollten sehr willkommen sein.

6.-11. STREUSALZ

Speziell im Februar versinkt Berlin immer wieder im Eis. Der Straßenkarneval könnte da, wo die Räumdienste kapitulieren, Abhilfe schaffen: Man gebe den Jecken Streusalz statt Konfetti! Ruckzuck ist die Narretei zum bürgerschaftlichen Engagement aufgewertet und die Berliner Fastnacht hat endlich ein Alleinstellungsmerkmal: die totale Eisfreiheit. Immer getreu dem südländisch anmutenden Motto: Karneval an der Spree - olé olé olé!

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