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Berlin: Berlinische Galerie soll ins Glaslager Senat beschließt heute den neuen Standort des Landesmuseums

Das Tauziehen um den neuen Standort der Berlinischen Galerie geht heute voraussichtlich mit einem Senatsbeschluss zu Ende. Nach der Vorlage von Kultursenator Thomas Flierl (PDS) soll das Landesmuseum für Moderne Kunst, Photographie und Architektur in das frühere Glaslager an der Alten Jakobstraße in Kreuzberg ziehen – und nicht, wie ursprünglich geplant, ins „Viktoria-Quartier“ im selben Bezirk.

Das Tauziehen um den neuen Standort der Berlinischen Galerie geht heute voraussichtlich mit einem Senatsbeschluss zu Ende. Nach der Vorlage von Kultursenator Thomas Flierl (PDS) soll das Landesmuseum für Moderne Kunst, Photographie und Architektur in das frühere Glaslager an der Alten Jakobstraße in Kreuzberg ziehen – und nicht, wie ursprünglich geplant, ins „Viktoria-Quartier“ im selben Bezirk. Nur Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD) lehnt Flierls Plan weiterhin ab. Mitarbeiter von Strieders Behörde rechneten gestern jedoch damit, dass sich die Kulturverwaltung nötigenfalls mit einem Mehrheitsbeschluss im Senat durchsetzt, obwohl dieser normalerweise einstimmig entscheidet.

Die 1975 gegründete Berlinische Galerie ist heimatlos, seit sie 1997 den Martin-Gropius-Bau verlassen musste. Bald kamen zwei mögliche Ersatzstandorte ins Gespräch: das einstige Postfuhramt in Mitte und die alten Eiskeller im Viktoria-Quartier an der Methfesselstraße, das früher eine Schultheiss- Brauerei war. 1998 beschloss der damalige CDU/SPD-Senat die Ansiedlung in den Brauereigewölben für 23,5 Millionen Mark; die Kosten sollten durch einen Verkauf des Studentendorfes Schlachtensee gedeckt werden. Kaum hatte der Umbau der Eiskeller nach einigen Verspätungen im vorigen Jahr begonnen, mussten die Bauherren des Viktoria-Quartiers Insolvenz anmelden. Mittlerweile gibt es aber neue Investoren, die das Projekt fortsetzen wollen.

Das Glaslager nahe dem Jüdischen Museum wurde in der Zwischenzeit von Museumsdirektor Jörn Merkert als Standort vorgeschlagen. Er lobte die „großzügige“ Gestaltung der elf Meter hohen Industriehalle, in der man „ständige und wechselnde Ausstellungen zeitgleich zeigen“ könne. Gestern gab sich Merkert vorsichtig, da er den Senat nicht über Medien unter Druck setzen wolle. Eine Entscheidung für das Glaslager werde man aber „sicherlich begrüßen“, fügte er hinzu. Auf dem Gelände an der Alten Jakobstraße gibt es auch ein vierstöckiges Bürohaus. Nach Angaben der Dibag AG, der das Gelände gehört, könnte ein Umbau bis zum Frühjahr 2004 abgeschlossen werden.

Zur Finanzierung soll nunmehr eine Bürgschaft der Deutschen Bank dienen, mit der das Museumsprojekt im Viktoria-Quartier abgesichert war. Die Bank hat dem Vernehmen nach zugesagt, die Summe in Höhe von 16,4 Millionen Euro in voller Höhe auszuzahlen. Die neuen Investoren im Viktoria-Quartier kündigten an, ihre für die Berlinische Galerie gedachten Gewölbe in jedem Fall „kulturell nutzen“ zu wollen. „Wir arbeiten an Ersatzplänen“, sagte Thomas Hölzel von der beteiligten Firma Artprojekt. CD

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