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Abtauchen kostet in Zukunft einen Euro mehr, es sei denn, man besorgt sich ein Jahresticket.

© dpa/Hannibal Hanschke

Berlins Bäder: Vorwärtsgekrault im Tierpark Friedrichsfelde

Bäderchef in Berlin zu sein, ist nicht leicht, man kann es einfach nicht allen recht machen. Der aktuelle Bäderchef, Ole Bested Hensing, hat sich deshalb schon in wunderbarer Ironie zu seiner Arbeit geäußert. Manchmal muss man ihm aber auch entgegenkommen, meint Bernd Matthies - und es sieht so aus, als sei es so nun weit.

Bäderchef in Berlin – ein Himmelfahrtskommando. Die heimliche Stellenbeschreibung lautet: Alles so lassen, wie es ist, gleichzeitig aber alles sanieren und trotzdem haufenweise Geld damit verdienen, die Quadratur des Schwimmbeckens. Lässt aber einer das Wort „Freizeitbad“ auch nur fallen, hat er sämtliche Vorwärtskrauler und Rückwärtsdenker am Hals, die schon beim Gedanken an eine Wasserrutsche würgen müssen. Ole Bested Hensing, der aktuell Zuständige, hat deshalb bereits öfter mitgeteilt, er setze nur um, was die Politik wolle – wunderbare Ironie.

Oder bewegt sich doch was? SPD-Fraktionschef Saleh, von dem der undurchsichtige Satz stammt, die Bäder entzögen sich „wirtschaftsmathematischer Betrachtung“, hat nun ein gewisses Interesse an Hensings Vorschlag bekundet, am Tierpark Friedrichsfelde ein Freizeitbad zu bauen.

Ein Minenfeld: Auf der einen Seite die beinharten Zoo-Konservativen, auf der anderen Seite die Berufsschwimmer, die unter Wasser Elefanten ohnehin nicht von Bademeistern unterscheiden können – das wird hart. Aber offenbar hat die Politik gemerkt, dass sie ihrem Bäderchef doch ab und zu mal einen Wunsch erfüllen muss. Sonst packt der nämlich einfach ein und schwimmt weiter.

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