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Berlin: Berlins tolle Tage

Jetzt beginnen die beiden glanzvollsten Wochen des Jahres: Die Stars fliegen zur Berlinale ein. Einige holen sich vorher die „Goldene Kamera“ ab

Diese Woche treffen sie sich in Berlin: die Traumfrauen und die Charakterköpfe, die Haudraufs und die Wortgewaltigen, die fast Vergessenen und die Vielbeschäftigten – kurzum die Stars aus Film, Fernsehen und Jetset. Denn es beginnen mit der Verleihung der Goldenen Kamera, mit der Berlinale, der „Cinema for Peace“-Gala die tollen Tage Berlins.

Los geht es am Mittwoch mit der Verleihung der „Goldenen Kamera“ im Schauspielhaus am Gendarmenmarkt. Die Schauspieler Tony Curtis, Jack Nicholson und Sylvester Stallone nehmen dort den 600 Gramm schweren und 25 Zentimeter hohen Preis der Fernsehzeitschrift „Hörzu“ entgegen. Zum 39. Mal wird die Trophäe verliehen, für die in diesem Jahr auch der Fußballer David Beckham nominiert ist. Allerdings könnte er den Preis nicht für das Tor des Jahres bekommen, sondern für einen Auftritt in einem Werbespot. Die Veranstalter hoffen, dass Beckham am Mittwoch nach Berlin kommt – sicher ist das aber nicht. Dagegen können sich die Zuschauer der Gala – darunter Claudia Schiffer, Mario Adorf und Katarina Witt – darauf verlassen, dass Thomas Gottschalk durch den Abend führt. Und dass Otto Waalkes und seine „Friesenjungs“ bei der anschließenden Party auftreten.

Zu doll dürften es die Gala-Gäste aber nicht treiben, denn tags darauf ist schon Berlinale-Eröffnung. Dass die Goldene Kamera im Bugwasser der Filmfestspiele mitschwimmt, ist dabei kein Zufall. Denn Jack Nicholson stellt auf der Berlinale seinen neuen Film „Was das Herz begehrt“ vor. Seine Filmpartnerin Diane Keaton wird ebenfalls in Berlin erwartet. Zur Eröffnung des Filmfests am Donnerstag läuft jedoch das US-Bürgerkriegsdrama „Unterwegs nach Cold Mountain“. Während Hauptdarsteller und Frauenschwarm Jude Law auf dem roten Teppich stehen wird, hat seine Kollegin Nicole Kidman vor wenigen Tagen die Reise nach Berlin abgesagt. Dafür begrüßt Festivaldirektor Dieter Kosslick, der die Auftaktveranstaltung zusammen mit Anke Engelke moderiert, den „Cold Mountain“-Regisseur Anthony Minghella.

Auch wenn die attraktive Nicole Kidman, gerade zur bestgekleideten Prominenten gekürt, abgesagt hat – die Liste jener Filmgrazien ist lang, die während der Berlinale-Tage erwartet werden: Cate Blanchett, Julie Delpy, Christina Ricci und Juliette Binoche sollen kommen ebenso wie Liza Minnelli. Die Diva gehört mit Peter Ustinov und Christopher Lee zu den Gastgebern der „Cinema for Peace“-Benefizgala zugunsten des Kinderhilfswerks Unicef. Die Veranstaltung am nächsten Montag im Schauspielhaus, bei der sich unter der Schirmherrschaft von Präsidenten-Gattin Christina Rau zahlreiche Größen aus Film, Politik und Kultur treffen, ist so etwas wie der gesellschaftliche Höhepunkt der Berlinale. Im vorigen Jahr hatte hier Dustin Hoffman eine flammende Rede gegen den Irak-Krieg gehalten.

Besonders für Gastgeber Christopher Lee dürfte es dann ein Vergnügen sein, im Rampenlicht zu stehen. Denn der Schauspieler wurde bei einem der größten Erfolge der Filmgeschichte um seinen Ruhm gebracht. Im dritten Teil von „Herr der Ringe“ wurde Lees Part als Zauberer Saruman herausgeschnitten – aus dramaturgischen Gründen. Kein Wunder, dass sich der Alt-Star wie im falschen Film vorkam. Und als ob das nicht reichte: Der Streifen gehört zu den Favoriten für die Oscar-Verleihung am 29. Februar.

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