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Berlin: Berückend barock

STADTMENSCHEN War es eine Premiere? Oft dürfte der Innenhof des Zeughauses seit dem Abschluss seiner Renovierung Ende Mai noch nicht als abendlicher Festsaal gedient haben.

STADTMENSCHEN

War es eine Premiere? Oft dürfte der Innenhof des Zeughauses seit dem Abschluss seiner Renovierung Ende Mai noch nicht als abendlicher Festsaal gedient haben. Vermutlich hat sich also auch nicht sehr häufig das berückende Schauspiel ereignet, das das barocke, nun mit einer Glasschale überwölbte Geviert am Montagabend bot, als eine festliche Gesellschaft es belebte. Wie erst ein zartes Rosa der Fassaden gegen den hellen Himmel stand. Wie dann im Dunkelwerden das Rosa immer tiefer, fast aprikosenfarben wurde und Schlüters Masken sterbender Krieger über dem Sockelgeschoss hervortraten. Bis sich in der nächtlichen Kuppel Tische, Kerzen und Menschen als Abglanz von Lichtern und Schatten und Farben spiegelten. Die Gastgeber hatten die Herausforderung des Raumes angenommen – keine üppige Ausstattung, keine sich vordrängenden Dekors. So wie sie die Firma, für die sie stehen, Schering, das Berliner Paradeunternehmen, hinter sich zurücktreten ließen, um als Team – Aufsichtsratsvorsitzender Giuseppe Vita und die Vorstandsmitglieder Ulrich Köstlin , Lutz Lignau , Jörg Spiekerkötter und Günter Stock – ihren Vorstandsvorsitzenden Hubertus Erlen zum 60. Geburtstag zu ehren. Überhaupt trumpfte das Fest nicht auf. Ein kultiviertpersönlicher Ton durchdrang alles. Die Tische genannt nach Malern, die Erlen sammelt – von Fußmann bis Faber –, die Gestecke beherrscht vom Blau der Kornblume, seiner Lieblingsfarbe. Festredner Christoph Stölzl verriet, wo die bei allem unternehmerischen Elan ausgleichende Gemütsart Erlens herkommt: aus Schlesien, wo er geboren wurde. Also, was früher häufig, nun nicht mehr vorkommt: ein Berliner aus Schlesien. Rdh.

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