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Berlin: Beschluss zum gemeinsamen Verwaltungssitz von Marzahn-Hellersdorf in Frage gestellt

Wird das gemeinsame Rathaus des fusionierten Großbezirks wirklich in die "Helle Mitte" einziehen? Dies hatten jedenfalls die beiden Bezirksämter beschlossen.

Wird das gemeinsame Rathaus des fusionierten Großbezirks wirklich in die "Helle Mitte" einziehen? Dies hatten jedenfalls die beiden Bezirksämter beschlossen. Doch eine jetzt vorliegende Analyse bescheinigt dem Hellersdorfer Standort, teurer als das jetzige Marzahner Rathaus zu sein. Dies könnte dazu führen, dass die Entscheidung wieder rückgängig gemacht werden könnte.

Das Bezirksamt Marzahn war im Dezember von der Bezirksverordnetenversammlung beauftragt worden, die Kosten der Rathäuser am Helene-Weigel- und am Alice-Salomon-Platz detailliert gegenüberzustellen. Die Untersuchungen ergaben, "dass der Standort Marzahn sowohl in der laufenden Unterhaltung als auch langfristig unter Einbeziehung des Investitionsaufwandes als kostengünstiger einzuschätzen ist", heißt es in dem Papier. So würden beispielsweise die monatlichen Kosten für die laufende Unterhaltung beim Marzahner Rathaus, bezogen auf die Gesamtfläche, um 40 Prozent niedriger als für den Hellersdorfer Bau liegen. Außerdem koste der Quadratmeter nutzbare Bürofläche in Marzahn pro Monat 31, im Nachbarbezirk 44 Mark.

Dieses Ergebnis hat die Marzahner CDU-Fraktion veranlasst, einen dringlichen Antrag in die BVV am Donnerstag einzubringen. Das Bezirksamt soll aufgefordert werden zu prüfen, ob ein anderer Verwaltungsstandort möglich ist, kündigt Fraktionsvorsitzende Karin Portner an. Auch der Marzahner Bürgermeister Harald Buttler (PDS) geht davon aus, "dass noch alles offen ist". "Im März werden die Haushaltsausschüsse beider Bezirke zu diesem Thema beraten", sagte er gestern auf Nachfrage. "Es kann durchaus sein, dass die Mitglieder zu einem anderen Ergebnis als die Stadträte kommen, und dann haben sie das Recht, einen Antrag in der BVV zu stellen."

Buttlers Hellersdorfer Kollege Uwe Klett (PDS) stellt die getroffene Standortentscheidung indes nicht in Frage. Sie sei schließlich vor allem aus stadtplanerischen Überlegungen zugunsten des vor drei Jahren bezogenen Neubaus in der "Hellen Mitte" ausgefallen. Unstrittig sei, so Klett, dass das Marzahner Rathaus auf jeden Fall saniert werden müsse, schließlich stehe es auch künftig als Verwaltungssitz zur Verfügung. "Die Marzahner PDS will die vorliegende Analyse, nicht als Anlass zu einer erneuten Standortdiskussion nutzen", wie Fraktionschefin Mia Georgy gestern betonte. "Uns ging es wirklich nur um eine Kostengegenüberstellung", sagte sie.

bey

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