zum Hauptinhalt

Berlin: Beschwerde gegen Diplomaten

Organisation Ban Ying prangert Sklaverei vor UN-Ausschuss an

24Stunden-Dienste, Hungerlöhne, Schläge, sexuelle Belästigung – so sieht die Arbeit von Haushaltshilfen in Diplomatenfamilien oft aus, wie die Frauen-Hilfsorganisation Ban Ying kritisiert. Zum Tag der Arbeit hat sie angekündigt, beim UN-Frauenrechtsausschuss Beschwerde gegen die Bundesrepublik einzulegen. Der Verein wirft dem Bund vor, nur wenig zum rechtlichen Schutz dieser Frauen zu unternehmen. „Zumindest in einigen Fällen können wir durchaus von Frauenhandel sprechen“, sagte Daniela Hödl, die Anwältin des in der Anklamer Straße 38 in Mitte ansässigen Vereins. Die Beschwerde basiert auf einer bundesweiten freiwilligen Umfrage bei 38 Frauenhilfsorganisationen. Danach seien in zehn Fällen in privaten Haushalten der Diplomaten Formen der Sklaverei zu finden.

Die befragten Frauen hatten angegeben, sie würden eingesperrt, geschlagen, sexuell belästigt, müssten auf dem Boden schlafen, ihre Pässe beim Arbeitgeber abgeben und zum Teil für zwei Euro Stundenlohn arbeiten. 80 Prozent der Haushaltshilfen von Diplomaten stammen laut Ban Ying aus den Philippinen. Ban Ying geht von einer höheren Dunkelziffer aus. Mittlerweile wird der Verein auch von der frauenpolitischen Sprecherin der Grünen im Bundestag, Irmgard Schewe-Gerigk unterstützt. „Wir dürfen nicht zulassen, dass unter dem Deckmantel der Immunität Menschenrechte verletzt werden“, sagte sie.suz

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false