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Die Abgeordneten wollen in Plenarsitzungen künftig einen besseren Umgangston anschlagen.

© dpa

Besserer Umgangston: Parlament will sich besser benehmen

Das Abgeordnetenhaus hat sich eine neue Strategie überlegt, wie der Umgangston bei Plenarsitzungen verbessert werden könnte. Wer künftig Beleidigungen oder Schimpfworte benutzt, kann beim dritten Mal von der Sitzung ausgeschlossen werden.

Von Sabine Beikler

Das Abgeordnetenhaus gelobt Besserung im Umgang mit dem richtigen Ton. Alle Fraktionen wollen künftig Ausdrücke aus der Fäkalsprache möglichst vermeiden. Bei Beleidigungen oder Schimpfworten wird das Parlamentspräsidium den Abgeordneten während einer Plenarsitzung nicht nur ermahnen, sondern Rügen aussprechen. „Das machen wir in der Hoffnung, dass sich das bessert“, sagte Parlamentspräsident Ralf Wieland (SPD) am Mittwoch. Bei einer zweiten Rüge wird dem Abgeordneten angedroht, ihn beim dritten Mal von der Sitzung auszuschließen. Das ist in den vergangenen Legislaturperioden aber nicht passiert.

Abgeordnete registrierten, wie berichtet, einen zunehmend barschen Umgangston. Für den Einzug von Fäkalsprache ins Parlament machen viele die Piratenfraktion verantwortlich. Deren parlamentarischer Geschäftsführer Martin Delius sagte, man dürfe „auch mal Scheiße“ sagen. Er forderte jedoch die Fraktion auf, dafür Synonyme zu finden. Gebräuchlich ist bei den Piraten zum Beispiel die Abkürzung RTFM „Read the fucking manual“ („Lies die verdammte Bedienungshilfe“). Das Wort „fucking“ könnte man laut Delius problemlos mit „fabulous“ („großartig“) übersetzen.

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