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Berlin: Betriebe wollen weiter mehr Geld für Bahn- und Busfahrten

Im Tarifpoker innerhalb des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB) haben die Verkehrsbetriebe gestern auf einer Sitzung den von der Senatsverkehrsverwaltung gewünschten Joker nicht gezogen. Die Unternehmen bekräftigten ihren Wunsch, die Preise allgemein zu erhöhen.

Im Tarifpoker innerhalb des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB) haben die Verkehrsbetriebe gestern auf einer Sitzung den von der Senatsverkehrsverwaltung gewünschten Joker nicht gezogen. Die Unternehmen bekräftigten ihren Wunsch, die Preise allgemein zu erhöhen. Die Verkehrsverwaltung dagegen will, dass Stammkunden in Zukunft weniger für Monats- und Jahreskarten zahlen sollen. Eine Entscheidung soll auf der VBB-Aufsichtsratssitzung am 29. Februar fallen.

Mehrere Anträge, die Tarife zu erhöhen, sind von der Verkehrsverwaltung als Genehmigungsbehörde für den Berliner Raum bereits zurückgewiesen worden - allerdings nur aus formalen Gründen. Nicht ausreichend erschien der Verwaltung zudem die Begründung für die geplanten Erhöhungen zu sein. Zudem hatten BVG, S-Bahn und die Regionalbahn ihre Anträge nicht über den Verkehrsverbund eingereicht, was die Genehmigungsbehörde ebenfalls bemängelte.

Setzen sich die Betriebe durch, werden vor allem Fahrten zwischen Berlin und dem Umland teurer. Hier sind Preiserhöhungen bis zu 8 Prozent vorgesehen. Im Stadtgebiet sollen die Preise um durchschnittlich 2,7 Prozent steigen, wobei auch die Monats- und Jahreskarten teurer werden würden. Unverändert lassen wollen die Betriebe den Tarif beim Einzelfahrschein fürs Stadtgebiet.

Die Brandenburger Verkehrsbetriebe hatten ihren Wunsch nach Preiserhöhungen auch mit der Absicht der Landesregierung in Potsdam begründet, die Zuschüsse für den Nahverkehr in diesem Jahr von 36 Millionen Mark auf 18 Millionen Mark zu halbieren und dann ganz zu streichen. Diese Pläne hat die Landesregierung inzwischen aber zurückgenommen.

Keine Annäherung gab es gestern nach Informationen des Tagesspiegels auch im Streit um die Fahrscheine zwischen der BVG und dem Verkehrsverbund. Die BVG lässt die Tickets seit Februar wieder in eigener Regie drucken. Dies sei nicht nur billiger, sondern der Sicherheitsstandard bei den eigenen Fahrscheinen sei auch höher, argumentierte die BVG. Ihr widerspricht VBB-Chef Uwe Stindt. Sammelbestellungen für alle Betriebe seien günstiger. Zudem gebe es nur bei der Druckerei des Verbundes das besonders fälschungssichere Papier mit Wasserzeichen. Die anderen Betriebe haben die BVG gestern aufgefordert, zur gemeinsamen Bestellpraxis zurückzukehren. Unabhängig davon erkennen die Verbund-Unternehmen die Fahrscheine aber gegenseitig trotz der Querelen weiter an.

kt

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