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Berlin: Betrug? WASG weist Vorwürfe zurück

Er ist einer der schärfsten linken Kritiker des rot-roten Senats. Jetzt sieht sich Michael Prütz, Vorstandsmitglied der WASG und Kandidat für die Abgeordnetenhauswahl, mit alten Betrugsvorwürfen konfrontiert.

Er ist einer der schärfsten linken Kritiker des rot-roten Senats. Jetzt sieht sich Michael Prütz, Vorstandsmitglied der WASG und Kandidat für die Abgeordnetenhauswahl, mit alten Betrugsvorwürfen konfrontiert. Sie stammen aus den 80er Jahren, als er beim Grünen-Vorläufer AL im Vorstand saß, sowie aus den späten 90er Jahren, als Versicherungsmakler Prütz die PDS in Kreuzberg anführte. Es geht um Parteigelder von rund 7500 Euro und 1200 Euro, die Prütz nach eigenem Eingeständnis nicht korrekt weitergeleitet hatte. In den Parteien sind die Vorgänge schon lange bekannt, Prütz weist darauf hin, dass er das Geld nachträglich bezahlt habe. Damit hielt er die Sache „für erledigt“. Von den Grünen war keine Stellungnahme zu bekommen, die PDS-Führung wollte sich mit Bezug auf ein „schwebendes Verfahren“ nicht äußern.

Brisant ist der Fall, weil in vier Monaten ein neues Abgeordnetenhaus gewählt wird und daher jemand aus Prütz’ Umfeld die Geschichten noch mal ausgegraben und mehreren Medien gegen Geld „exklusive“ Informationen angeboten hat, auch dem Tagesspiegel. Am Montag nun standen Prütz’ alte Verfehlungen unter der Überschrift „Betrugs-Vorwürfe!“ in der „Bild“-Zeitung. Dadurch sind sie erneut zum Politikum geworden. Denn Prütz und seine Mitstreiter von der WASG wollen am 17. September gegen den Willen ihrer Bundespartei Berlins PDS und der SPD Konkurrenz von links machen – was die rot-rote Koalition gefährden könnte.

Prütz vermutet, dass die Informationen von seinen politischen Gegnern verbreitet wurden. „Das geht gegen Lucy Redler“, sagt er mit Bezug auf die WASG-Spitzenkandidatin. „Die WASG soll verunglimpft werden“, sagt auch Redler und verweist darauf, dass Prütz die Geschichte parteiintern von sich aus öffentlich gemacht habe. In dieser Woche berät die WASG-Bundesführung über das weitere Vorgehen gegen die Berliner Partei. lvt

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