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Berlin: Betrunken über die Havel: Kapitän rammte elf Boote

Mit 1,61 Promille auf der Havel – mehr als 100 000 Euro Schaden

Als der Chef das Essen bereiten wollte, übergab er das Steuer an den zweiten Kapitän an Bord, den 45jährigen Andrzej B., was sich als schlechte Idee entpuppte. Denn der übernahm zwar von Schiffseigner Willi M. das Ruder des Lastkahns „Heide-Luise“, hatte aber selbst zu viel im Kahn, um das Schiff ordentlich zu führen. Auf der Unteren Havel-Wasserstraße in Kladow verlor er die Kontrolle, streifte mit der „Heide-Luise“ erst eine Steganlage, bei der ein Boot Schaden nahm, und blieb dann mit dem Bug in der nächsten Steganlage stecken. Dabei wurde ein Segelboot „überlaufen“, das heißt unter Wasser gedrückt, und völlig zerstört, neun weitere wurden stark beschädigt.

Die angerückte Wasserschutzpolizei stellte „starken Alkoholgeruch in der Atemluft“ fest, und in der Tat hatte der „45-jährige, für Kurs und Geschwindigkeit verantwortliche Steuermann und Patentinhaber aus Minden“ 1,61 Promille im Blut. Wie sich herausstellte, war der Eigentümer des Bootes am Montagmittag nur kurz in die Kajüte unter Deck gegangen, um eine Mahlzeit für beide zuzubereiten. An der Steganlage des Segler-Clubs Oberspree und den dort liegenden Booten entstand durch den erst jetzt bekannt gewordenen Unfall ein Schaden von deutlich über hunderttausend Euro.

Die beschädigten Boote will die Deutsche Lebensrettungs-Gesellschaft am heutigen Mittwoch bergen. Das Gütermotorschiff „Heide-Luise“ war auch nach der Serienkollision noch fahrtüchtig, durfte aber wegen der fahruntüchtigen Besatzung nicht weiterfahren. Taucher bargen den Motor des völlig zerstörten Segelbootes, das unter Wasser gedrückt worden war. Auch den Benzinkanister und einige persönliche Sachen des Eigentümers holten sie an Land. Das Gewässer sei dabei nicht verunreinigt worden, hieß es. fk

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