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Berlin: Bewährung für Fahrer mit Waffenarsenal

Als Autofahrer war der Bahnangestellte zum Fürchten: Betrunken, ohne Führerschein und bis an die Zähne bewaffnet setzte sich Jürgen E. hinters Steuer.

Als Autofahrer war der Bahnangestellte zum Fürchten: Betrunken, ohne Führerschein und bis an die Zähne bewaffnet setzte sich Jürgen E. hinters Steuer. Die Fahrt mit Schießkugelschreiber in der Hosentasche, Pistole in der Jacke, Revolver in einem Koffer und Jagdmesser in der Beifahrertür endete im Gleisbett der Straßenbahn. Vor dem Amtsgericht Tiergarten sprach der 51Jährige gestern von einer „Dummheit“.

An jenem Abend im März dieses Jahres wollte E. zum Dienst. „Ich bin kurzfristig für einen Kollegen eingesprungen“, sagte der Angeklagte. „Ich war unter Zeitdruck und nahm das Auto.“ Das war nach einem Essen in einem griechischen Lokal, das er mit reichlich Ouzo begossen hatte. Die Richterin blätterte in der Akte: „Wieso hatten Sie ein Auto? Ihnen wurde doch bereits 1997 der Führerschein entzogen.“ Jürgen E. sagte, ein Nachbar habe ihm den Opel überlassen.

Die Waffen will E. aus Angst ins Auto gepackt haben. „Ich wurde bereits zwei Mal an einer Ampel überfallen“, gab er zu Protokoll. Tatsächlich aber sind Schießeisen der unterschiedlichen Art wohl seine heimliche Leidenschaft. Auch in der Wohnung des Angeklagten fand die Polizei mehrere Pistolen, darunter auch eine scharfe. Die Bahn hat bereits vor einiger Zeit reagiert und E. zum 1. Januar gekündigt. Das Gericht verhängte am Donnerstag eine Strafe von 14 Monaten Haft auf Bewährung und eine neuerliche zweijährige Führerscheinsperre. K. G.

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