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Berlin: Bewährungsstrafe für Rentner

Hobbyfotograf hatte an einer Schule eine 12-Jährige belästigt

Für die Schüler war er der nette Opa mit der Kamera. Der 75jährige Friedrich W. hielt im Foto fest, was für die Schulchronik wichtig sein könnte. Vier Jahre lang ging er in einer Marzahner Oberschule ein und aus. Als ehrenamtlicher Schulfotograf, bis er im letzten April ein zwölfjähriges Mädchen belästigte. „Sie sollen das Mädchen angefasst haben, mit beiden Händen an die Brust“, hielt die Amtsrichterin gestern dem Rentner vor. Der stritt ab, dass dies aus sexuellen Gründen geschehen sei. Er habe wissen wollen, ob der BH ausgestopft ist. An jenem Tag wollte er Schülerinnen porträtieren. Vor dem Gerichtssaal berichten das Mädchen und zwei ihrer Freundinnen von weiteren anzüglichen Bemerkungen des Rentners. Zwar musste sich die Justiz seit 1966 immer wieder mit Friedrich W. beschäftigen, als Sexualstraftäter aber war er noch nie aufgefallen. Die Richterin ging von einem minderschweren Fall des sexuellen Missbrauchs aus, weil es nur ein „kurzes Anfassen der bedeckten Brust“ gewesen sei: „Aber wir müssen den Anfängen wehren.“ W. erhielt vier Monate Haft auf Bewährung und muss eine Geldbuße von 300 Euro an das Kinderschutzzentrum zahlen. K. G.

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