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Berlin hatte überlegt, sich für die Tour de France zu bewerben.

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Exklusiv

Bewerbung abgesagt: Keine Tour de France in Berlin

Die Tour de France soll nun doch nicht nach Berlin kommen. „Wir werden davon Abstand nehmen“, sagte Sportstaatssekretär Andreas Statzkowksi (CDU) dem Tagesspiegel.

Grund seien vor allem die hohen Kosten. Die Tour nach Berlin zu holen würde insgesamt zehn Millionen Euro kosten, „verdammt viel Geld“, welches man zusätzlich aufbringen müsste, sagte Statzkowksi. Für 1,5 Millionen Euro könnte eine Hallen-Weltmeisterschaft veranstaltet werden. „Wir überlegen, ob wir uns dafür bewerben“, sagte der Staatssekretär. Das Velodrom sei dafür bestens geeignet und so einzigartig in Deutschland. Die Hallen-WM könnte dann in fünf bis sechs Jahren stattfinden. "Auch da kommen auswärtige Gäste, auch das ist gut für das Image Berlins", sagte der CDU-Politiker. Somit würde sich eine Hallen-WM mehr lohnen als die teure und von Dopingskandalen gebeutelte Tour de France. Es gebe niemanden, der die Pläne, die Tour de France durchzuführen, weiter verfolge.

Die Entscheidung, sich nun doch nicht für die Radtour zu bewerben, wurde gestärkt durch die Dopingfälle, die seit Jahren mit dem Radspektakel einhergehen und weswegen die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender aus der umfassenden Live-Berichterstattung ausgestiegen sind. „Was hilft es uns, wenn ARD und ZDF nicht berichten“, sagte Statzkowski. Ohne Fernsehen bekommt die Welt schließlich kaum etwas mit von der Tour in Berlin, was wiederum für Stadt und Tourismus nicht förderlich ist.

Eigentlich wollte sich Berlin für den Tourauftakt, den Prolog, für das Jahr 2018 bewerben, zuvor war auch für die Jahre 2016 oder 2017 die Rede. Rudolf Scharping, Präsident des Bunds deutscher Radfahrer, hatte die Idee begrüßt.

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